Fabrikgetöse mit Drums und Orgel

Saarbrücken. Mit Tönen Worte ersetzen - das gelang Basilika-Kantor Bernhard Leonardy und dem Jazz-Drummer Oliver Strauch am Freitagabend auf vorzügliche Weise. In einem Konzert in der voll besetzten Saarbrücker Basilika St

Saarbrücken. Mit Tönen Worte ersetzen - das gelang Basilika-Kantor Bernhard Leonardy und dem Jazz-Drummer Oliver Strauch am Freitagabend auf vorzügliche Weise. In einem Konzert in der voll besetzten Saarbrücker Basilika St. Johann begleiteten sie die Aufführung des berühmten Charlie-Chaplin-Stummfilms "Moderne Zeiten" ("Modern Times") aus dem Jahr 1936 mit einer Live-Improvisation, die die sozialen und komödiantischen Schwerpunkte des Streifens treffend hervorhob. Die Veranstaltung war zugleich ein Benefizkonzert zugunsten des Projektes Saarhome, das ein Waisenhaus in Südafrika unterstützt."Moderne Zeiten" karikiert mitunter drastisch die negativen Auswirkungen der industriellen Entwicklung auf den Menschen. Hier war für beide Musiker Gelegenheit, die hastenden Arbeiterhorden, die lärmenden Maschinen, sausende Fließbänder oder kampfentschlossenen Protestler markant hervorzuheben. Überzeugend der Wiedererkennungswert vieler musikalischer Motive, die es dem Filmbetrachter erleichterten, Handlungszusammenhänge nachzuvollziehen. Leonardy und Strauch ergänzten einander ideal. Strauchs rhythmische Brillanz regte nicht selten Leonardy zu flinker Hand- und Fußarbeit in bunter registrativer Fülle an. Ab und zu hatte man den Eindruck, dass Themen der von Chaplin selbst komponierten Original-Musik in die Improvisationen einflossen. pes

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