EZB sieht keine Gefahr für Staatsbankrott Griechenlands

Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht keine Gefahr für eine Staatspleite Griechenlands. Trotz der Finanzkrise des südosteuropäischen EU-Mitglieds sei eine Zahlungsfähigkeit des Landes derzeit "kein Thema", sagte EZB-Chef Jean-Claude Trichet (Foto: ddp) gestern in Frankfurt. Auch die griechische Regierung teilte mit, dass sie zurzeit keine Finanzhilfen benötige

Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht keine Gefahr für eine Staatspleite Griechenlands. Trotz der Finanzkrise des südosteuropäischen EU-Mitglieds sei eine Zahlungsfähigkeit des Landes derzeit "kein Thema", sagte EZB-Chef Jean-Claude Trichet (Foto: ddp) gestern in Frankfurt. Auch die griechische Regierung teilte mit, dass sie zurzeit keine Finanzhilfen benötige. Zentralbankchef Trichet begrüßte den kürzlich vereinbarten Notfallplan der EU-Staaten zur Rettung Griechenlands. Der Notfallplan der EU-Staaten sei ein praktikable Lösung. Ende März hatten sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf eine kombinierte Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Euro-Länder für Griechenland für den Fall geeinigt, dass der Staat keine Kredite mehr auf den internationalen Finanzmärkten bekommt. Details blieben bislang jedoch unklar. Ein Sprecher der Regierung in Athen sagte am Donnerstag, derzeit sei es "nicht nötig", den Hilfsplan zu aktivieren. Griechenland kämpft derzeit mit einem immensen Staatsdefizit in Höhe von 12,7 Prozent im vergangenen Jahr. Erlaubt sind nach den Regeln der Euro-Zone höchstens drei Prozent. Athen hat sich verpflichtet, sein Defizit in diesem Jahr um vier Prozent zu drücken. Das Land benötigt bis Ende des Jahres 32,5 Milliarden Euro, um bisherige Schulden zurückzuzahlen. An den Finanzmärkten geriet Griechenland gestern erneut schwer unter Druck. Die Verzinsung von zehnjährigen griechischen Staatsanleihen stieg auf 7,423 Prozent, so hoch wie seit Einführung des Euro nicht mehr. Der Athener Aktienindex stürzte mehr als fünf Prozent ab. afp

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