EZB setzt für Euroland weiter auf niedrige Zinsen

Berlin · Im Kampf gegen die Rezession in der Euro-Zone wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Politik des billigen Geldes noch länger fortsetzen. „Der Ausstieg liegt noch in weiter Ferne, da die Inflation niedrig ist und die Arbeitslosigkeit hoch ist“, stellte EZB-Präsident Mario Draghi gestern in Berlin klar.

Die Preisstabilität sei gewährleistet, die wirtschaftlichen Aussichten erforderten eine üppige Geldpolitik. Ähnlich äußerte sich EZB-Direktor Benoît Curé. "Es sollte keine Zweifel geben, dass ein Ende der lockeren Geldpolitik weit entfernt ist", sagte er in London. Die wirtschaftlichen Bedingungen in der Eurozone erforderten keine Änderungen der geldpolitischen Ausrichtung. "Das Wirtschaftswachstum wird schwach bleiben und die Inflation in der Eurozone wird wohl deutlich unter der Marke von zwei Prozent verharren." Daher sei die Zeit für einen Richtungswechsel noch nicht gekommen.

US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte jüngst die Finanzmärkte auf ein Ende der extrem lockeren Geldpolitik in den USA vorbereitet - was erhebliche Turbulenzen ausgelöst hatte. Der EZB-Leitzins für die Euro-Zone liegt bei 0,5 Prozent.

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