Experten: Finanzkrise verknappt Mittel für den Kultursektor

Berlin. Experten haben vor den Auswirkungen der Finanzkrise auf den Kultursektor gewarnt. "Gerade jetzt muss Kultur als Staatsziel im Grundgesetz verankert werden", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, bei einer öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien in Berlin

Berlin. Experten haben vor den Auswirkungen der Finanzkrise auf den Kultursektor gewarnt. "Gerade jetzt muss Kultur als Staatsziel im Grundgesetz verankert werden", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, bei einer öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien in Berlin. Die Experten waren sich einig, dass die Wirtschaftskrise die jungen Kreativen besonders hart trifft. Derzeit erlebe man bei öffentlichen Kulturstiftungen die "Ruhe vor dem Sturm", sagte Zimmermann. Ab dem nächsten Jahr müssten die Ausgaben der Konjunkturpakete jedoch wieder erwirtschaftet werden. Damit seien massive Einsparungen gerade im Kultursektor programmiert. Die privatwirtschaftlich und die öffentlich geförderte Kultur seien jeweils auf ihre Weise von der Krise betroffen, sagte Zimmermann weiter. Die Einsparungen im öffentlich finanzierten Kultursektor würden sich auch auf den privatwirtschaftlichen Kunstmarkt niederschlagen. Ohne Geld könnten Museen keine Kunstwerke mehr kaufen. Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, Wilhelm Krull, stellte fest, dass viele größere Stiftungen bereits in diesem oder nächsten Jahr Einsparungen vornehmen werden. Klaus Hebborn, Kulturexperte des Deutschen Städtetags, sagte, es liege an den Kommunen, mithilfe der Konjunkturpakete ihre kulturelle Infrastruktur zu fördern. Bisher sei dies aber offenbar nicht geschehen. Um die Infrastrukturgelder des zweiten Konjunkturpakets in Höhe von 3,5 Milliarden Euro konkurrieren neben der Kultur viele andere Ressorts. epd

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