"EU muss sich auf weitere Hilfen einstellen"

Warum verschlechtert sich die Lage in Griechenland?Vöpel: Das liegt schlicht daran, dass sich Griechenland in einer tiefen Rezession befindet. Die Nachfrage bricht immer mehr ein. Da ist eine Konsolidierung schwierig. Allzu harte Sparmaßnahmen, vor allem in kurzer Frist, sind noch zusätzliches Gift.Aber die EU hat Griechenland vor der Pleite bewahrt

Warum verschlechtert sich die Lage in Griechenland?Vöpel: Das liegt schlicht daran, dass sich Griechenland in einer tiefen Rezession befindet. Die Nachfrage bricht immer mehr ein. Da ist eine Konsolidierung schwierig. Allzu harte Sparmaßnahmen, vor allem in kurzer Frist, sind noch zusätzliches Gift.

Aber die EU hat Griechenland vor der Pleite bewahrt.

Vöpel: Natürlich hilft das. Damit hat Griechenland aber noch nicht seine enormen strukturellen Probleme überwunden. Die Privatwirtschaft ist schlicht nicht wettbewerbsfähig und der öffentliche Sektor viel zu aufgebläht. Das zu beheben, braucht aber Zeit.

Was heißt das für die anderen EU-Staaten?

Vöpel: Dass sie sich zumindest kurzfristig auf noch mehr Hilfen für Athen einstellen müssen. Die Solvenz Griechenlands sicherstellen und strukturelle Reformen verwirklichen. Beides kostet Geld, das Athen nie und nimmer allein schultern könnte.

Muss Griechenland um jeden Preis geholfen werden?

Vöpel: Sicher: Wenn es in Griechenland nicht zu Fortschritten kommt, dann wird es für die wirtschaftlich starken Staaten immer schwerer, weitere Hilfen politisch zu legitimieren. Aber was wäre die Alternative? Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone würde die Ansteckungsgefahr für andere schwache Länder wie etwa Portugal enorm vergrößern. Und dann käme uns die Euro-Rettung noch teurer zu stehen.

Aber ohne Euro könnte Griechenland mit einer eigenen, stark abgewerteten Währung neu starten.

Vöpel: Die Folgen wären sehr ungewiss. Ich halte einen Verbleib Griechenlands im Euro-Raum ökonomisch für sinnvoller - auch weil es dadurch leichter an internationale Hilfen kommt. Ein Austritt aus der Euro-Zone dagegen hätte für Griechenland unabsehbare Konsequenzen.

Das komplette Interview lesen Sie im Internet unter www.saarbruecker-zeitung.de/berliner-buero

Foto: HWWI

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort