EU-Länder einigen sich auf Vorgaben zu Auto-Notruf

Brüssel · Neuwagen sollen nach dem Willen der EU-Staaten künftig mit dem automatischen Notrufsystem eCall ausgerüstet werden. Das haben die europäischen Minister für Wettbewerb gestern beschlossen.

Jedoch müssen sich nun noch Vertreter der EU-Länder und des Europaparlaments endgültig einigen.

eCall soll bei einem Unfall den Rettungsdienst alarmieren, auch wenn der Fahrer bewusstlos ist und so kostbare Zeit sparen und Leben retten. Dabei soll das System nur jene Daten weitergeben, die für die Bestimmung des Unfallortes und der Fahrtrichtung nötig sind. Zudem soll eCall diese Daten ständig löschen, falls sie nicht genutzt werden. Dadurch soll ein Missbrauch der Daten verhindert werden. Kritiker fürchten, das System könne zur Überwachung der Autofahrer genutzt werden.

Wann das System zum Standard wird, ist aber noch unklar: Während das EU-Parlament die Technologie ab Oktober 2015 für Neuwagen zur Pflicht machen möchte, wollen die Staaten der Industrie mehr Zeit geben. Verpflichtend könnte eCall damit möglicherweise erst 2018 werden.

Zwar bieten einige Autohersteller wie General Motors, Ford oder Mercedes Benz heute schon eigene automatische Notrufsysteme an. Doch weniger als ein Prozent aller Fahrzeuge sind nach Angaben der EU-Kommission vom vergangenen Jahr mit solchen Technologien ausgerüstet. Außerdem decken die Systeme nicht unbedingt alle EU-Länder ab.

Damit eCall funktionieren kann, müssen auch die Rettungsleitstellen für den Empfang ausgerüstet sein. Dies soll nach einem spätestens im Oktober 2017 der Fall sein, möglicherweise auch früher.

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