„Es war sehr gemütlich“: Sebastian Hackel in Saarbrücken

Saarbrücken · Einen Liedermacher mit solcher Optik sieht man selten: Sebastian Hackel ist groß, steht barfuß auf der Bühne, trägt lange Rastalocken und besitzt einen eigenartig ernsten Gesichtsausdruck, wenn er singt. Beim Konzert am Freitag in der Sparte 4 in Saarbrücken machte er zwischen den Songs auch mal eine lockere Bemerkung, etwa, dass im Media Markt seine CDs unter Reggae stünden: „Die haben wohl nur aufs Cover geschaut.

 Frauenschwarm und Liedermacher: Sebastian Hackel. Foto: PR

Frauenschwarm und Liedermacher: Sebastian Hackel. Foto: PR

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Das Auftreten des Dresdeners ist allerdings von Jamaica Lichtjahre entfernt; seine zaghaften Versuche, die wenigen Besucher seines Konzerts zum Tanzen zu bewegen, verhallten im Nichts, auch wenn die vier Begleitmusiker bisweilen einen guten Groove erzeugten. Der aus Bexbach stammende Gitarrist Laurenz Karsten machte seine Sache im "Heimspiel" besonders gut.

Die von Sebastian Hackel ausgehende Faszination liegt neben dem Outfit wohl in seinen Texten: "Ich male mit Kreide jedem Menschen eine Blume in die Hand", heißt es da, oder "Du bist so schön, dass du dich irgendwie nicht seh'n kannst". Verträumte und hippieske Lyrik ist das, immer todernst vorgetragen, die anscheinend vor allem ein junges weibliches Publikum anspricht: Hackel entschuldigte sich gar bei allen Männern, "die nur wegen ihrer Freundin gekommen sind".

Zwischendurch sang er alleine zur Gitarre, darunter einen neuen Song namens "Ein Tag", der an psychedelischen US-Folk erinnerte. Dann sorgte sich der Liedermacher, ob sein Publikum nicht schon eingeschlafen sei - bevor er es mit dem Schlaflied "Elefant" schließlich nach Hause schickte. "Schön, dass ihr gekommen seid, es war sehr gemütlich", gab Hackel den Zuhörern mit auf den Weg.

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