Erweiterte Lkw-Maut beschert Geldsegen

Berlin. Die Ausweitung der Lkw-Maut auf vierspurige Bundesstraßen entwickelt sich offenbar für die Regierung zum Kassenschlager. Nach Informationen unserer Zeitung hat die Maut-Erweiterung seit der Einführung am 1. August deutlich mehr Geld als erwartet in den Haushalt von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gespült

Berlin. Die Ausweitung der Lkw-Maut auf vierspurige Bundesstraßen entwickelt sich offenbar für die Regierung zum Kassenschlager. Nach Informationen unserer Zeitung hat die Maut-Erweiterung seit der Einführung am 1. August deutlich mehr Geld als erwartet in den Haushalt von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gespült.Demzufolge nahm das Ministerium allein in den ersten sechs Wochen 14,1 Millionen Euro durch die Lkw-Maut auf einzelnen Bundesstraßen ein. Trotz Ferienzeit seien das "Rekordeinnahmen", erklärte eine Sprecherin. Gerechnet hatte man mit etwas mehr als acht Millionen Euro. Laut der ursprünglichen Planung sollten bis Jahresende insgesamt 40 Millionen Euro zusätzlich in die Kasse fließen. Im Verkehrsressort ist jetzt jedoch die Hoffnung groß, dass die Summe höher ausfallen wird: "Wir sind guter Dinge. Prognosen sind aber noch verfrüht."

Seit Anfang August müssen die Betreiber von schweren Lastwagen auch auf zusätzlichen 1135 Straßenkilometern Lkw-Maut zahlen. Bis dahin galt das nur für Autobahnen. Fällig wird die Gebühr für Fahrzeuge mit mehr als zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Die Höhe der Maut richtet sich nach Schadstoffklasse und Achsenzahl. Im Schnitt beträgt sie 17 Cent pro Kilometer.

Schon jetzt betragen die Einnahmen aus den bisher mautpflichtigen 12 800 Kilometern des Autobahnnetzes mehr als 4,5 Milliarden Euro pro Jahr. Mit der Ausweitung der Lkw-Maut auf mehrspurige Bundesstraßen soll es Lkw-Fahrern deutlich schwerer gemacht werden, mautpflichtige Strecken zu umfahren. Dadurch hofft das Verkehrsministerium ab 2013 jährlich auf 100 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen. Verkehrsminister Ramsauer hatte mehrfach erklärt, dass das Geld "direkt in den Bau und Erhalt von Straßen" fließen werde.

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