Erste Fortschritte im Metall-Tarifkonflikt

Mülheim/Saarbrücken · Nach einer Woche massiver Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie gehen Arbeitgeber und Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen nun aufeinander zu. In der dritten Tarifrunde, die gestern im Bezirk Nordrhein-Westfalen (NRW) eröffnet wurde, machten beide Seiten in der umstrittenen Frage der Bildungsteilzeit erste Fortschritte.

 Timo Vowinkel rappte vor ZF in Saarbrücken als „Tarifator“ für mehr Lohn. Foto: Becker & Bredel

Timo Vowinkel rappte vor ZF in Saarbrücken als „Tarifator“ für mehr Lohn. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Nach einer Woche massiver Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie gehen Arbeitgeber und Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen nun aufeinander zu. In der dritten Tarifrunde, die gestern im Bezirk Nordrhein-Westfalen (NRW) eröffnet wurde, machten beide Seiten in der umstrittenen Frage der Bildungsteilzeit erste Fortschritte. "Es ist nicht einfach, aber wir haben einen Einigungswillen", sagte NRW-Metallarbeitgeberchef Arnd Kirchhoff. Er regte an, den bestehenden Tarifvertrag Zukunft in Bildung für einen größeren Personenkreis zu öffnen. Die IG Metall reagierte auf die ersten Zugeständnisse der Arbeitgeber mit einer Aussetzung der Streiks bis zum 18. Februar.

Im Saarland gingen gestern die Streiks wie geplant weiter. Nach Gewerkschaftsangaben waren bei ZF in Saarbrücken rund 3500 Mitarbeiter im Ausstand, insgesamt waren es in der Landeshauptstadt demnach fast 5000. In der Region Homburg-Saarpfalz hätten sich 2500 Metaller an Warnstreiks bei Bosch, Alstom und Thyssen-Krupp Gerlach beteiligt. Auf der Kundgebung vor dem Werkstor 1 bei ZF in Saarbrücken unterstrich Hauptredner Wolfgang Lemb, Vorstandsmitglied der IG Metall , die Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Lohn sowie einer Bildungs- und Altersteilzeit. Lemb warnte die Arbeitgeber davor, auf ihr Angebot von 2,2 Prozent zu beharren. "Wenn sie mehr Druck brauchen, werden sie ihn bekommen", sagte er und drohte mit größeren Streiks. Lemb peilt einen Abschluss bis Ende Februar an. Nach den bisherigen Planungen sollen heute die Warnstreiks im Saarland weitergehen - etwa in St. Ingbert bei Festo und Voit. Im IG-Metall-Bezirk Mitte, der auch das Saarland umfasst, wird am 11. Februar weiterverhandelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort