Erste Banken senken Dispo-Zinsen

Frankfurt · . Nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen erste Banken bei den Dispo-Zinsen etwas auf ihre Kunden zu.

"Wir haben viel zu hohe Dispo-Zinsen im Vergleich zum sonstigen Zinsumfeld", kritisiert die Geldanlagen-Expertin Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband. (vzbv). Es sei auch zu befürchten, dass die Branche den neuen Strafzins für Einlagen der Institute bei der EZB auf Umwegen auf die Kunden abwälzen wird. Die EZB hatte zuvor den Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt. Banken kommen noch günstiger an Zentralbankgeld und müssen 0,10 Prozent Strafzinsen auf Geld zahlen, das sie bei der EZB parken, statt Kredite zu vergeben. Nach einer Umfrage der "Bild"-Zeitung wollen Deutsche Bank und Berliner Bank ihre Dispo-Konditionen um je 0,1 Punkte auf maximal 11,8 Prozent je Kontotyp kürzen. Die Norisbank kürzt von 11,25 Prozent auf 11,15 Prozent. Bei der Postbank gelten für "GiroPlus" 11,95 Prozent statt 12,05 Prozent, für "GiroExtraplus" 9,3 Prozent statt 9,4 Prozent. Die Commerzbank verringert für Neukunden Dispo-Zinsen um 0,5 Punkte auf 11,4 Prozent. Verbraucherschützerin Mohn hält Obergrenzen für Dispo-Zinsen für denkbar. "Vorstellbar wäre ein Wert von sieben Prozent auf Grundlage des Referenzzinses Euribor."

Laut Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon sind die Dispo-Zinsen seit 2008 im Schnitt um drei Prozentpunkte gesunken. Sparkassen würden einen negativen Einlagenzins "sicher nicht" an Kunden weitergeben. "Wir können Sparern nicht sagen: Jetzt musst du für dein Vermögen noch Strafe zahlen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort