Saarlouis. Die Atomkatastrophe in Japan werde in Deutschland zum beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien führen. "Wir erwarten auch in der Region einen Schub an Nachfragen nach Krediten zur Realisierung solcher Projekte", betonte gestern der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Saarlouis, Horst Herrmann (Foto: Kreissparkasse). "Unsere Möglichkeiten, entsprechend Kredite zu vergeben, sind sehr gut. Falls dieser Schub kommt, stehen wir Gewehr bei Fuß", so Herrmann. Schon jetzt werde im Kreis Saarlouis stärker auf Blockheizkraftwerke und Fotovoltaik gesetzt. Zunehmend bauten sich Unternehmen eine eigene Energieversorgung auf, um dadurch unabhängiger zu werden. Alleine Fotovoltaik-Anlagen habe die Bank 2010 im Gesamtwert von 8,5 Millionen Euro finanziert.Bis Ende Mai legt die zweitgrößte Sparkasse an der Saar ein Kreditsonderprogramm "50 Millionen Euro für den Aufschwung" auf, um die wieder positive Grundstimmung in der lokalen Wirtschaft weiter zu fördern. Es kann von mittelständischen Unternehmen, Handwerkern und Freiberuflern zur Finanzierung von Betriebsinvestitionen genutzt werden. Die meisten Unternehmen im Kreis Saarlouis investierten nach der Krise wieder. "Dabei handelt es sich nicht um Ersatz-Investitionen, sondern um neue Anschaffungen wie beispielsweise Maschinen oder Gebäude", so Herrmann. Selbst während der Krisenzeit habe sich das Kreditgeschäft gut entwickelt. So wurden 2010 Kredite im Gesamtwert von 2,4 Milliarden Euro vergeben, (plus 2,1 Prozent). Die Bilanzsumme stieg von 3,56 Milliarden Euro in 2009 auf 3,63 Milliarden Euro an. Die Kundenverbindlichkeiten beliefen sich auf 2,64 Milliarden Euro. Die meisten Privatkunden setzen in Erwartung steigender Zinsen noch auf kurzfristige Anlagen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Vom Aktiengeschäft ließen die meisten Kunden noch die Finger weg. Am ehesten seien Immobilienfonds gefragt. Auch sähen mehr Privatkunden im Hauskauf eine sichere Geldanlage. Hier könne man auf dem flachen Land Objekte ab 30 000 Euro erwerben, ab 100 000 Euro bezugsfertig. Eine Folge des Trends zum Wohnen in der Stadt. Es werde in vielen Dörfern bald ganze Straßenzüge geben, in denen Häuser verfallen.