Erfolg mit Implantaten und Sprays

Saarbrücken. Der Bereich Medizintechnik hat sich im Saarland in den vergangenen Jahren erheblich ausgeweitet. "Platzhirsch" ist das Werk des Dialyse-Dienstleister Fresenius Medical Care (FMC) in St. Wendel. Der FMC-Konzern rechnet für das laufende Jahr mit einem Überschuss, der zwischen 850 und 890 Millionen Dollar (644 und 674 Euro) liegen soll

Saarbrücken. Der Bereich Medizintechnik hat sich im Saarland in den vergangenen Jahren erheblich ausgeweitet. "Platzhirsch" ist das Werk des Dialyse-Dienstleister Fresenius Medical Care (FMC) in St. Wendel. Der FMC-Konzern rechnet für das laufende Jahr mit einem Überschuss, der zwischen 850 und 890 Millionen Dollar (644 und 674 Euro) liegen soll. Zu diesem Erfolg leistet das saarländische Werk einen wesentlichen Beitrag. Dort fertigen 1800 Mitarbeiter Dialysatoren (künstliche Nieren), mit denen das Blut von Patienten gereinigt wird, deren Nieren versagen. Außerdem werden in St. Wendel Bauchfell-Dialysegeräte hergestellt, mit deren Hilfe das Blut direkt im Bauchraum von Schadstoffen befreit werden kann. "St. Wendel ist unser größter Entwicklungs- und Produktionsstandort", sagt ein FMC-Sprecher. Eines der Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren am internationalen Medizintechnik-Markt einen Namen gemacht haben, ist die AMT AG aus Nonnweiler. Der Mittelständler, der von dem Vorstands-Ehepaar Dagmar und Peter Weiland geleitet wird, hat sich auf neuartige Wirbelsäulen-Implantate spezialisiert. Die Produkte aus dem nördlichen Saarland können percutan (ohne Muskelgewebe zu zertrennen) implantiert werden. Außerdem sind sie beweglich und verhindern somit eine Versteifung des operierten Wirbelsäulen-Bereichs. Die Zahl der Mitarbeiter (derzeit 23) konnte innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt werden. Der Umsatz soll in diesem Jahr bei 3,9 Millionen Euro liegen. Weltweiter Export"Unsere Produkte gehen in die ganze Welt", sagt Heinz Montag, geschäftsführender Gesellschafter der pmt Präzisions-Medizintechnik aus Weiskirchen. Er stellt medizinische Spritzguss-Teile her, zum Beispiel Kanülen, arterielle Katheter oder Transfusionsgeräte. Das Unternehmen hat seine Produktionskapazität kürzlich auf 1000 Quadratmeter verdoppelt und beschäftigt rund 60 Mitarbeiter. Klein, aber fein ist die saarländische Pharma-Branche positioniert. Eines der wichtigsten Unternehmen ist die Ursapharm Arzneimittel GmbH, die rund 500 Mitarbeiter beschäftigt und 100 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Die wichtigsten Produkte sind Augentropfen und Nasensprays. Erst im Jahr 2006 wurde die Produktionskapazität am Saarbrücker Standort erweitert. Doch zurzeit sind schon wieder die Bagger angerückt, eine neue Fertigungshalle wird hochgezogen. "Insgesamt fließen zehn Millionen Euro in die laufende Investition", erläutert Rolf Schneider, früher Geschäftsführer und heute aktives Beiratsmitglied bei Ursapharm. Die saarländischen Unternehmen haben sich inzwischen zu dem Cluster "HealthCare.saarland" zusammengeschlossen. Das Netzwerk trifft sich am Donnerstag, 7. Mai, um 16 Uhr in der Industrie- und Handelskammer (IHK). Referent ist Wirtschaftsminister Joachim Rippel. Das wichtigste Vorhaben wird in diesem Jahr ein Gemeinschaftsstand auf der Fachmesse Medical Fair Thailand vom 16. bis 18. September in Bangkok sein.

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