Entdecktes Römerlager an der Lippe gilt als "Sensationsfund"

Münster/Olfen. Das von Archäologen als "Jahrhundertfund" bezeichnete jüngst entdeckte Römerlager an der Lippe könnte eine wichtige Versorgungsstation des Militärs gewesen sein

Münster/Olfen. Das von Archäologen als "Jahrhundertfund" bezeichnete jüngst entdeckte Römerlager an der Lippe könnte eine wichtige Versorgungsstation des Militärs gewesen sein. Von dem wohl etwa sieben Fußballfelder großen winterfesten Lager in Olfen, etwa 30 Kilometer nördlich von Dortmund, aus hätten die Römer den Flussübergang kontrolliert - "und damit eine der wichtigsten logistischen Landmarken der römischen Eroberer", berichtet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).Nach dem rund 2000 Jahre alten Lager hatten Archäologen bereits seit mehr als 100 Jahren gesucht. Damals war in der Lippe in Olfen ein römischer Bronzehelm gefunden worden. Seitdem forschten die Archäologen zunächst vergebens nach weiteren Indizien für ein Römerlager. "Es war die Suche nach einem Puzzlestück", so LWL-Direktor Wolfgang Kirsch. Er sprach von einem "Sensationsfund für die Römerforschung in Westfalen". Das laut Grabungsleiterin Bettina Tremmel "kleine, aber feine" Lager schließt eine Lücke zwischen mehreren bereits entdeckten befestigten Lagern an der Lippe. Die festen Militärlager der Römer seien jeweils rund 18 Kilometer voneinander entfernt gewesen. Den LWL-Experten zufolge könnte es nun einige Jahrzehnte dauern, das Lager zu erforschen.

Klar ist schon jetzt: Die Anlage in Olfen fällt in die Anfänge der römischen Besetzung von Germanien rechts des Rheins. Es diente den Römern wohl von 11 bis 7 vor Christus als Verteidigungs- und Nachschublager. dpa

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