Energisch gegen Eintönigkeit

Mettlach. Das zehnte Konzert der Mettlacher Kammermusiktage gestaltete am Sonntag der Deutsch-Japaner Danjulo Ishizaka, und man darf das Wort gestalten hier durchaus wörtlich nehmen

Mettlach. Das zehnte Konzert der Mettlacher Kammermusiktage gestaltete am Sonntag der Deutsch-Japaner Danjulo Ishizaka, und man darf das Wort gestalten hier durchaus wörtlich nehmen. Denn bei einem Konzert, das allein vom Klang eines einzigen Instrumentes getragen wird und zudem zur Hälfte vom Stil eines Komponisten geprägt ist, bedarf es schon eines sehr einfühlsamen und deutungsreichen Solisten. Der erst 31-jährige Cellist hatte zwei Kompositionen von Benjamin Britten und Krzysztof Penderecki ausgewählt, gerahmt von zwei Suiten von Johann Sebastian Bach. Ishizakas Vorstellung der Tonsprache Bachs setzte sich allerdings durchaus von dem vertrauten Klang ab. Ishizakas Spiel war von kräftigen Strichen geprägt, deren Herbheit gelegentlich etwas von der eher lyrischen Klanglichkeit vermissen ließ, die man auch bei Bach durchaus gewohnt ist. Auch die durchweg zügigen Tempi fielen auf: Vielleicht waren sie dem Anliegen geschuldet, jeden Ansatz von Eintönigkeit zu vermeiden. Gelegentlich wirkten einzelne Momente der Partituren allzu energisch, vielleicht auch gehetzt, und hier und da sprachen Töne nicht ganz an. Andererseits wirkten zurückgenommene Passagen oft allzu verhalten, ohne wirklich innezuhalten. Die leisen Momente gestaltete Ishikaza weniger aus dem Strich selbst, als durch häufiges Spiel am Griffbrett. Dennoch ein lohneswertes Konzert, das der sympathische Solist mit einem weiteren Satz von Bach ausklingen ließ. anw

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