Endspurt beim Filmfestival in Venedig

Venedig. Kurz vor der Zielgeraden versöhnten zwei US-Produktionen mit der Mittelmäßigkeit des Wettbewerbs: "Rachel Getting Married" von Jonathan Demme ist mit Handkameras, improvisiert und ohne ein klassisches Drehbuch in fünf Tagen gedreht: eine ehrliche, mit großen Emotionen aufwartende Geschichte um eine Hochzeitsgesellschaft

Venedig. Kurz vor der Zielgeraden versöhnten zwei US-Produktionen mit der Mittelmäßigkeit des Wettbewerbs: "Rachel Getting Married" von Jonathan Demme ist mit Handkameras, improvisiert und ohne ein klassisches Drehbuch in fünf Tagen gedreht: eine ehrliche, mit großen Emotionen aufwartende Geschichte um eine Hochzeitsgesellschaft. Ein Wochenende mit Eltern, Freunden und Bekannten wird durch eine extrovertierte junge Frau (Anne Hathaway) zum Schauplatz familiärer Konflikte - brillant gemacht.Die Amerikanerin Kathryn Bigelow ("Point Break") feiert mit "The Hurt Locker" ein eindrucksvolles Comeback. Der Einsatz einer Spezialeinheit von US-Bombenentschärfern in Bagdad wird minutiös, ohne Pathos oder Heroisierung, in Szene gesetzt. Weit hinter den Erwartungen zurück blieb der 39-jährige Darren Aronofsky, dessen Film "The Wrestler" die Löwenjagd 2008 beendete. Mickey Rourke spielt einen heruntergekommenen Ringer. Er muss aus Geldmangel noch einmal gegen den früheren Erzrivalen antreten. Aber wie im Fantasydrama "The Fountain" (2006) scheitert der Regisseur an der dramaturgischen Umsetzung und verschenkt ein potenziell spannendes Porträt aus dem Showbusiness. "Gabbia" (Inland), das Debüt des algerischen Regisseur Tariq Teguia, zeigt das nordafrikanische Land zwischen Tradition und Moderne. Die Geschichte eines Topografen, der in einer gefährlichen Gegend arbeitet, gerät zum Sinnbild für die schwierige Lage Algeriens. Leider ist der Erzählfluss allzu bedächtig. jon

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