Ende von Krim-Schau naht: Gerangel um antikes Gold beginnt

Amsterdam · 132 Stücke aus Gold , viele Jahrhunderte alt, hat Andrey Malgin hergegeben. Ob der Museumsdirektor die Ausstellungsstücke aber zurückbekommt, ist derzeit alles andere als sicher: Die Exponate sind Teil eines diplomatischen Tauziehens infolge des Konflikts zwischen Russlands und der Ukraine geworden.

Andrey Malgin ist Direktor des Zentralmuseums von Taurien in Simferopol, der Hauptstadt der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer. 2013 haben sein Haus und vier andere Museen in der Ukraine ihre wertvollsten Fundstücke nach Europa geschickt. Versicherungen schätzen den Wert der Exponate auf rund 165 000 Euro. Ironie der Geschichte: Die antiken Gegenstände erzählen von griechischer Eroberung vor 2000 Jahren und von Römern, Russen und Hunnen, die das Gebiet besetzten.

Im Februar hat das Allard Pierson Museum in Amsterdam die Ausstellung über die Krim eröffnet. Nur wenige Wochen später hat die Krim sich Russland angeschlossen. Seither ist unklar, ob damit auch die Kulturgüter ihren Besitzer gewechselt haben. Nun gibt es zwei mögliche Eigentümer: die Ukraine und das Museum auf der inzwischen russischen Krim . Alle Gegenstände seien auf der Krim entdeckt worden und deshalb Teil des Kulturerbes der Krim , sagt Museumsdirektor Andrey Malgin. Die Ukraine dagegen, von der sich die Krim losgesagt hat, beharrt darauf, das Krim-Gold sei Staatseigentum und gehöre jetzt nach Kiew, in die Hauptstadt.

Anwälte der drei Streitparteien versuchen, das heikle Problem zu lösen. Wie üblich hat das Archäologie-Museum in Amsterdam mit den Leihgebern auf der Krim Verträge geschlossen. Was genau darin festgelegt ist, will Museumssprecher Yasha Lange aber nicht sagen. Weil die Niederlande die Abspaltung der Krim nicht anerkennen, ist das Land weiterhin an Absprachen mit der Ukraine gebunden. Deshalb müsse man sich in lokales ukrainisches Recht einarbeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort