Eine Professorin, so jung wie ihre Studenten

Saarbrücken. Es liest sich wie die klassische Wunderkind-Karriere. Lena Neudauer hatte mit drei Jahren das erste Mal eine Geige in der Hand. Sieben Jahre später kam die gebürtige Münchnerin in die Talentschmiede von Helmut Zehetmair ans Salzburger Mozarteum, setzte die Ausbildung bei Thomas Zehetmair und zuletzt bei Christoph Poppen fort

Saarbrücken. Es liest sich wie die klassische Wunderkind-Karriere. Lena Neudauer hatte mit drei Jahren das erste Mal eine Geige in der Hand. Sieben Jahre später kam die gebürtige Münchnerin in die Talentschmiede von Helmut Zehetmair ans Salzburger Mozarteum, setzte die Ausbildung bei Thomas Zehetmair und zuletzt bei Christoph Poppen fort. 1995 tourte sie mit den Münchner Philharmonikern und Vivaldis "Vier Jahreszeiten" bis nach Japan, da war sie gerade einmal elf Jahre alt. Im renommierten Leopold Mozart-Wettbewerb wurde Lena Neudauer gleich vierfach ausgezeichnet. Vielleicht ist es ein besonderes Glück, dass die Geigerin nicht wie manch andere junge Kollegin von der Vermarktungsmaschinerie der Klassik-Industrie zerschlissen wurde. So hatte sie Zeit, an ihrer interpretatorischen Reife zu feilen. Über ihre jüngst erschienene Debut-CD sämtlicher Werke von Robert Schumann für Violine und Orchester ist die Kritik voll des Lobes, attestiert ihr "inneres Feuer" oder "pure Natürlichkeit und hohe Kunst in einem". Regelmäßig konzertiert die zweifache Mutter mit Klangkörpern wie der Deutschen Radiophilharmonie oder dem MDR Sinfonieorchester. Trotz allem, Lena Neudauer ist gerade einmal 26 Jahre alt und damit im gleichen Alter wie viele ihrer Studenten an der Saar-Musikhochschule, wo sie seit diesem Semester eine Violinprofessur inne hat. "Bis vor kurzem habe ich noch selbst studiert und kann mich recht frisch in viele Probleme meiner Studenten hineinversetzen" , meint Neudauer. Ihren Studenten möchte sie helfen, den für sich persönlich richtigen Weg zu finden. "Da es im Gegensatz zu der Vielzahl von jungen gut ausgebildeten Musikern einfach nicht so viele freie Plätze in Orchestern gibt, führt das gelegentlich nicht zum gewünschten Erfolg. Es gehört viel dazu, sich davon nicht unterkriegen zu lassen", sagt Neudauer. Saarbrücken selbst kennt sie bereits von mehren Besuchen aus der Vergangenheit. " Mir gefällt es hier, die Menschen sind sehr offen und haben einen feinen Sinn für gute Lebensqualität."

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