Eine kleine Literaturgeschichte des Bergbaus

Saarbrücken. Mit einer "kleinen Literaturgeschichte des Bergbaus", so Sikander Singh, Leiter des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, startet das Archiv die hauseigene Reihe "illimité", die im universitätseigenen Verlag universaar erscheint. Es ist sein Beitrag zum Ende von 250 Jahre Bergbau im Saarland

Saarbrücken. Mit einer "kleinen Literaturgeschichte des Bergbaus", so Sikander Singh, Leiter des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, startet das Archiv die hauseigene Reihe "illimité", die im universitätseigenen Verlag universaar erscheint. Es ist sein Beitrag zum Ende von 250 Jahre Bergbau im Saarland. Dafür gruben sich die Mitarbeiter "durch einen Flözarm von Wörtern" und trugen Texte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart zusammen. Denn die der Lyrikerin Felicitas Frischmuth entlehnte Verszeile gibt der Anthologie zum Thema Bergbau und Literatur ihren Titel.Ganz so wie die neue Reihe, die ein "Forum für literarische Texte aus der Region" sein will und ihren Fokus auf das Saarland und die Großregion richtet, stammen die Texte im Buch aus dem Saarland wie auch aus anderen Bergbaugebieten. Auch was die literarischen Formen betrifft, ist der Erstling für die Reihe programmatisch: Gedicht, Sage, Erzählung greifen das Thema Bergbau auf, und dieser "breite Bogen" soll auch die Reihe bestimmen. Im kleinen oder großen Format sollen darin neben der Belletristik, auch der Essay oder Wort-Bild-Verbindungen Platz finden. Was die Auswahl für die Bergbau-Anthologie betrifft, findet sich darin Erwartbares, etwa die Sage vom Bergwerk von Falun bei Novalis oder E.T.A. Hoffmann, Texte diverser saarländischer Autoren, von Lohmeyer bis Alfred Petto, Anklagendes wie bei Georg Weerth oder Anna Seghers oder auch Franz Fühmanns Romanfragment "Im Berg". Aus den Texten scheint hervor, wie stark Mythos und Fortschritt, ganz so wie Erz und Kohle, das taube Gestein, durchdringen. Die Mitarbeiter des Archivs trugen einige der Texte vor und öffneten tatenfroh ein paar Adern im Literaturstollen, ohne alles zu offenbaren: "Den Rest müssen Sie lesen", erging daher die Einladung von Archivmitarbeiter Hermann Gätje ans Publikum.sg

"Durch einen Flözarm von Wörtern". Literatur und Bergbau. Eine Anthologie. Verlag universaar 2012, 19,80 Euro.

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