Saarbrücken. Im Konzertsaal der Musikhochschule Saar ging es in dieser Woche hoch her. Bis einschließlich zum heutigen Samstag ertönt hier von morgens bis abends Musik - denn der 15. Walter-Gieseking-Wettbewerb ist in vollem Gange. Die 21 Teilnehmer präsentieren eingeübte Pflicht- und Repertoirestücke, eine Jury unter Vorsitz des Hochschulrektors Thomas Duis wertet die Leistungen und vergibt die Preise. "Solch ein hochschulinterner Wettbewerb ist eine feine Sache", sagt Duis. "Den Teilnehmern, die vollimmatrikulierte Studenten unserer Hochschule sein müssen, bietet sich nämlich die Möglichkeit, ihr Instrument oder ihre Stimme unter Profibedingungen zu trainieren und auf ein bestimmtes Ziel hin zu vervollkommnen." Das gegenseitige Messen in der musikalischen Aussagekraft sei also förderlich für eine technisch und musisch abgerundete Ausbildung.Der Saarbrücker Gieseking-Wettbewerb wurde 1981 im Andenken an den Pianisten Walter Gieseking (1895-1956) gestiftet, der seit 1947 als Klavierprofessor am damaligen Konservatorium im Saarbrücker Kohlweg lehrte und für seine Debussy- und Ravel-Interpretationen berühmt war. Der zunächst reine Klavier-Wettbewerb wurde schon bald auf andere Instrumentalklassen ausgeweitet. Bei der diesjährigen Veranstaltung, gefördert von der SaarLB, sind neben dem Standardfach Klavier auch Orgel und Violine gefragt. "Dass das Ereignis mittlerweile seine 15. Folge erlebt, zeigt eine wohltuende ästhetische Kontinuität an unserer Hochschule", meint Duis. "Engagement und Idealismus, Leistungsbereitschaft und künstlerisches Mäzenatentum reichen sich die Hände." Die Hochschule sehe sich gegenüber den ersten und zweiten Preisträgern in der Verantwortung. Sie versuche, ihnen Konzertauftritte zu ermöglichen und biete beispielsweise im Rahmen des "Podium regional" Möglichkeiten praktischer Bewährung.Hat den Saarbrücker Preisträgern der Vergangenheit ihr Wettbewerbserfolg künstlerisch etwas gebracht? Duis kann mit erstaunlichen Erfolgsmeldungen aufwarten: Einige Ehemalige sind heute Instrumentalisten bei großen Orchestern (DRP, Bayerischer Rundfunk, Bamberger Symphoniker, Berliner Philharmoniker), andere lehren als Hochulprofessoren, wirken als Solisten oder arbeiten als Dirigenten. pesPreisträgerkonzert: Donnerstag, 19 Uhr, Konzertsaal der HfM.