Ein Winterquartier für Skater

Erbach · Das Skate-Network Saar hat ein Skate-Projekt in der SG-Halle in Erbach eröffnet. Jeden Dienstag können sich dort nun Inlineskater und Skateboarder austoben. Die Stadt Homburg unterstützt das Projekt.

 Die Skateboarder Ben Dipnachu, Moritz Woll, Phillip Schleimer und Dominic Lill (von links) testeten die Halle am Eröffnungstag ausgiebig. Foto: Florian Rech

Die Skateboarder Ben Dipnachu, Moritz Woll, Phillip Schleimer und Dominic Lill (von links) testeten die Halle am Eröffnungstag ausgiebig. Foto: Florian Rech

Foto: Florian Rech

Dominic Lill nimmt Anlauf und fährt mit seinem Skateboard eine Rampe hinauf. In der Mitte der Rampe tritt der 23-jährige Homburger mit einer kurzen Fußbewegung auf den hinteren Teil seines schon abgenutzten Brettes und springt. Nach einer 180-Grad- Drehung schnellt er die Rampe wieder hinab. Währenddessen toben sich drei seiner Freunde auf Skateboards in der SG-Halle in Erbach an andern Hindernissen aus. "Das hier ist ein Projekt von Skatern für Skater", sagt Lill begeistert, "hier wurde uns nichts einfach vorgesetzt, hier dürfen wir selbst entscheiden".

Das neue Skateprojekt, das in der vergangenen Woche in der kleinen Halle der SG Erbach eingeweiht wurde, kommt gut an bei der Gemeinde der Inline-Skater und Skateboardfahrer im Saarpfalz-Kreis. Jeden Dienstag steht die SG-Halle nun von 16.30 bis 21 Uhr den Skatern zur Verfügung. Die ganze Halle wird dann mit mobilen Hindernissen ausgerüstet, die nach dem Skatetag wieder abgebaut werden können. Etwa sechs Hindernisse für die Kunststücke der Sportler stehen schon auf dem Hallenboden. Tendenz steigend, denn die Skater wollen die Halle in Eigenregie weiter ausbauen.

"Jetzt haben wir endlich die Möglichkeit, auch im Winter zu skaten", sagt Caro Becker, zweite Vorsitzende des Vereins Skate-Network Saar, der das Homburger Projekt ins Leben gerufen hat. Unterstützt wird das Projekt vom Homburger Josh-Programm (Jugendorientierte Stadt Homburg), dem selbstverwalteten Jugendkulturzentrum Homburg und der Sportgemeinschaft Erbach, die ihre Halle zur Verfügung stellt. "Das Geld für die Hallenmiete und das Baumaterial für die Hindernisse - das sind ein paar hundert Euro - steuert die Stadtverwaltung aus dem Josh-Etat bei", erklärt Rüdiger Schneidewind (SPD), Beigeordneter der Stadt Homburg. Schneidewind lobt vor allem die unbürokratische Kooperation zwischen dem Skate-Network Saar, der SG Erbach und der Stadt.

Fahren darf an den Skate-Dienstagen jeder. "Es ist nur wichtig, die Hausordnung zu unterschreiben und eine Erklärung auszufüllen, dass man selbst für Schäden und eventuelle Verletzungen haftet", erklärt Caro Becker. Jugendliche unter 16 Jahren brauchen zudem eine Einverständniserklärung ihrer Eltern, wenn sie ohne Schutzausrüstung skaten wollen. Eine fachliche Aufsicht vom Skate-Verein soll stets anwesend sein. "Was den weiteren Aufbau der Halle angeht, können Skater hier ihre eigenen Ideen einbringen", sagt Becker. Die Skater streben nun an, zusammen mit dem Homburger Juz weitere Hindernisse zu bauen, um den Hallen-Parcours noch attraktiver zu gestalten.

Für die Skater, die bei der Einweihung ihre Runden in der Halle drehten, ist das Projekt jetzt schon ein Erfolg. "Früher mussten wir im Winter immer in eine Halle nach Trier fahren", sagt Dominic Lill, "jetzt haben wir eine Skatehalle vor der Tür."

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