Ein Dank von duftiger Leichtigkeit

Saarbrücken · Sie war „Superbotschafterin des Saarlandes“, nahm früh an Wettbewerben teil und tourte durch die Welt: die 1989 in Saarbrücken geborene Pianistin Anny Hwang. Nun hat sie eine CD aufgenommen, mit der sie sich bei langjährigen Förderern bedankt. Zu hören sind unter anderem Werke von Beethoven, Brahms und Chopin.

 Die Pianistin Anny Hwang gastiert im Mai in Homburg. Foto: Hwang

Die Pianistin Anny Hwang gastiert im Mai in Homburg. Foto: Hwang

Foto: Hwang

Mit jungen Jahren ist Anny Hwang bereits eine international konzertierende Pianistin. Die Musikalität war der 1989 geborenen Künstlerin aus Saarbrücken-Dudweiler in die Wiege gelegt, ebenso der Schlüssel zu einer fundierten Ausbildung von Kindesbeinen an: Ersten Unterricht erhielt sie im zarten Alter von drei Jahren von ihrer Mutter Christin Chun, selbst Pianistin und Chefin einer privaten Musikschule. Anny Hwangs asiatische Herkunft - der Vater Yih-Hang Hwang kümmert sich organisatorisch um ihre Karriere - ermöglichte der "Superbotschafterin des Saarlandes 2007" zudem schon früh Tourneen und Reisen zu Wettbewerben in den fernen Osten, die sie häufig für sich entscheiden konnte.

"Gratia" tauft Anny Hwang nun ihre Solo-CD mit klassisch-romantischen Werken, als Dankeschön an alle Förderer. Bei der Koproduktion mit dem SR fallen sogleich Hwangs hervorragende Technik und Anschlagskultur auf. Die Pianistin lässt es auch mächtig rauschen, so bei Camille Saint-Saens Toccata op. 111, vor allem besticht sie aber mit feinfühliger Eleganz und Transparenz. Im Allegretto-Finale von Beethovens "Sturmsonate" op. 31, 2 blitzt mit gefahrvoll brodelnden Bässen kurz auf, was in Hwangs linker Hand schlummert, bestimmend ist freilich die balletthaft wiegende Elastizität ihres Spiels. Ihre Beethoven-Sicht punktet nicht zuletzt durch Muße zum Innehalten und zum Auskosten subtiler Bewegungsenergien und lyrischer Momente mittels delikater Tongebung.

Bei Johannes Brahms' Klavierstücken op. 118 ist etwas unterkühlt Grüblerisches auszumachen. Frédéric Chopins Andante Spinato et Grande Polonaise Brillante und die Ballade Nr. 2, op. 38 mit Passagen duftiger bis kapriziöser Leichtigkeit und hauchzart dahingetupften Girlanden komplettieren das Bild einer Interpretin, die, noch im Studium begriffen, bereits eine deutliche eigene Note erkennen lässt.

Nach den Anfängen ihrer Ausbildung an der Hochschule für Musik Saar und als Jungstudentin im Rahmen der Hochbegabtenförderung am Salzburger Mozarteum pendelt Hwang heute zwischen der Universität der Künste ihrer Wahlheimat Berlin und dem Pariser Conservatoire. Neben einer Tournee durch Südkorea und einem Konzert mit dem Vaasa City Orchestra in Finnland will Anny Hwang 2014 weiterhin die Klassik-Schnupperreihe "Rhapsody in School" bereichern und bei den Homburger Meisterkonzerten (15. Mai) mit von der Partie sein.

Anny Hwang: Gratia

(Perc.pro-Records/SR).

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