Ein Chor als Überraschungskiste

Saarbrücken. Menschen mit anstrengendem Alltag, Zeit raubender Berufstätigkeit, fordernder Familie bringen in ihrer Freizeit Außergewöhnliches zustande. Solche Menschen versammelt ein Projektchor. Canta Nova Saar gibt es seit dem Jahre 2000, vor allem werden zeitgenössische Kompositionen und a cappella Musik gesungen, die Programme sind ungewöhnlich und meist einem Motto verpflichtet

 Chorleiter Bernhard Schmitt (rechts) bei den Proben mit Canta Nova. Foto: Astrid Karger

Chorleiter Bernhard Schmitt (rechts) bei den Proben mit Canta Nova. Foto: Astrid Karger

Saarbrücken. Menschen mit anstrengendem Alltag, Zeit raubender Berufstätigkeit, fordernder Familie bringen in ihrer Freizeit Außergewöhnliches zustande. Solche Menschen versammelt ein Projektchor. Canta Nova Saar gibt es seit dem Jahre 2000, vor allem werden zeitgenössische Kompositionen und a cappella Musik gesungen, die Programme sind ungewöhnlich und meist einem Motto verpflichtet.Das Singen im Chor ist Freizeitbeschäftigung, dennoch fällt es schwer hier von einem Laienchor zu sprechen, zu fundiert ist die Ausbildung der meisten Aktiven - Musiklehrer, Kirchenmusiker, Studenten der Musikhochschule finden hier zusammen.

Die Proben finden projektbezogen statt, die Ensembles werden jeweils für das geplante Programm zusammengestellt. Das macht den Chor immer wieder zu einer Art Überraschungskiste. Probe heißt auch Probieren. Wie wird es diesmal klingen? Was ist möglich mit den Stimmen, die wir haben? Ganze Wochenenden werden in Gemeindesälen verbracht, um aus Vielen ein Ganzes zu machen.

Katja Rütschle-Jäger, im normalen Leben Mutter und Anwältin, hatte ursprünglich vor, Opernsängerin zu werden. Die Lebenswirklichkeit im Operngetriebe schreckte sie aber ab, der Wunsch zu singen blieb. Sie hatte in anderen Chören erlebt, dass die eigene Stimme nicht passte und passend gemacht wurde. Das Ergebnis waren Frustration und Halsschmerzen. "Ich habe lange nach einem Chor gesucht, wo ich ich sein darf und dennoch gefordert werde", sagt sie.

Bernhard Schmitt, der die Leitung von Canta Nova von seinem Vorgänger und Chorgründer Martin Berger übernahm, gibt jedem das Gefühl, mit seinem persönlichen Beitrag wichtig zu sein, oder wie ein Sänger es ausdrückt, nicht nur "das Vehikel für das, was der Chorleiter an Ambitionen vor sich herträgt", zu sein. Schmitt, selbst Sänger, weiß, dass es einem bei schlechter Stimmung schon mal die Stimme verschlagen kann. Der Tenor Ingo Fromm, selbst ausgebildeter Chorleiter, bringt es auf den Punkt: "Es ist etwas unglaublich Schönes und Gesundes zusammen zu singen."

Konzerte: 4. November, 20 Uhr, Saarbrücker "Kloster am Rande der Stadt". 5. November, 20 Uhr, Kirche St. Peter in Trier-Ehrang.

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