Eigenständigkeit der VSE in Gefahr

Saarbrücken. "Mit dem Saarland verbunden." Der Slogan des Energie- und Dienstleistungs-Konzerns VSE steht vor einer Bewährungsprobe. Denn der VSE-Mehrheitsgesellschafter, der Essener Versorgungskonzern RWE, plant eine groß angelegte Umorganisation. Das Deutschland-Geschäft soll in einer nationalen Säule gebündelt werden

Saarbrücken. "Mit dem Saarland verbunden." Der Slogan des Energie- und Dienstleistungs-Konzerns VSE steht vor einer Bewährungsprobe. Denn der VSE-Mehrheitsgesellschafter, der Essener Versorgungskonzern RWE, plant eine groß angelegte Umorganisation. Das Deutschland-Geschäft soll in einer nationalen Säule gebündelt werden. Dort soll unter anderem die Zwischenholding RWE Energy, die bisher die VSE-Anteile von 69,33 Prozent hält (siehe Grafik), mit den großen Regionalversorgern Rhein-Ruhr (Essen) und Westfalen-Weser-Ems (Dortmund) zusammengeführt werden. Auch die sieben kleineren regionalen Versorgungsunternehmen, zu denen die VSE gehört, sollen der neuen Deutschland-Gesellschaft unterstellt werden. Außerdem sollen die Geschäftsbereiche der bisherigen Regionalgesellschaften aufgeteilt werden. Für ihre Stromerzeugung wäre künftig RWE Power zuständig, für die Vermarktung die "RWE Vertrieb D", für die Netze eine weitere Gesellschaft. An die Spitze dieser deutschen RWE-Sparte soll Rolf Martin Schmitz treten, bisher Chef des Kölner Regionalversorgers Rheinenergie.Im Saarland geht die Furcht um, dass diese Neuorganisation das Ende der VSE und ihrer Vertriebstochter Energis bedeuten würde. "Eine weitere eigenständige Konzernzentrale würde geschleift, die Entscheidungskompetenz an die Ruhr verlagert", heißt es in Insiderkreisen. Dabei hat sich die VSE in den vergangenen Jahren gut entwickelt und mit Erfolg neben der Stromerzeugung in Ensdorf und der Stromverteilung neue Geschäftsfelder aufgebaut. Zur Gruppe gehört die Famis (Gebäude-Management), Artelis (Telekommunikation zusammen mit der luxemburgischen Gesellschaft Cegedel), Prego Services (Personalmanagement, Einkauf, Kundenabrechnung) sowie Voltaris (Zähler- und Messwesen). Die Entscheidung über die Zukunft der VSE, die bisher aufgrund eines Konsortialvertrages eine hohe Eigenständigkeit hatte, liegt jetzt bei den anderen Gesellschaftern. Sollten diese ihre Aktien verkaufen und der RWE-Anteil auf mehr als 75 Prozent steigen, wäre es mit der Eigenständigkeit der VSE vorbei. Dann würde es zu einem Beherrschungsvertrag kommen, die VSE wäre nach fast 100 Jahren Geschichte.

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