Eberspächer in Neunkirchen strich weniger Stellen als geplant

Esslingen. Die Stimmung bei der Esslinger Familien-Gruppe Eberspächer hat sich wieder aufgehellt. "Ich bin derzeit eigentlich recht beschwingt", sagte gestern bei der Vorlage der Jahresbilanz der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Baumann

Esslingen. Die Stimmung bei der Esslinger Familien-Gruppe Eberspächer hat sich wieder aufgehellt. "Ich bin derzeit eigentlich recht beschwingt", sagte gestern bei der Vorlage der Jahresbilanz der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Baumann. Zu seiner guten Stimmung hat entscheidend der bessere Geschäftsgang im größten Eberspächer-Unternehmensbereich, der Abgastechnik für Pkw und Nutzfahrzeuge, beigetragen. Neunkirchen ist seit langem das größte Werk der Gruppe, die sich auf Abgastechnik und Fahrzeugheizungen konzentriert hat.Genau vor einem Jahr kündigte Abgastechnik-Chef Thomas Wünsche die Streichung von 185 Arbeitsplätzen in Neunkirchen ab. Der Grund: Rückläufige Auftragssituation. "Das hat sich im Jahresverlauf wieder gedreht, so dass wir mit 96 Stellenstreichungen über Nutzung der Fluktuation und ohne betriebsbedingte Kündigungen auskamen", sagte Wünsche gestern der Saarbrücker Zeitung bei der Vorlage der Jahresbilanz in Esslingen. "Die aktuelle Beschäftigung von rund 1740 Mitarbeitern ist stabil", so Wünsche. Allerdings gebe es auch keinen Stellenaufbau an der Saar mehr. 2006 wurden schon 70 Stellen gestrichen. Eberspächer muss immer mehr Fertigungsstandorte im Ausland nahe seiner dortigen Kunden hochziehen.Aus Neunkirchen werden nahezu alle führenden europäischen Pkw-Hersteller mit Abgas-Systemen beliefert. Sie umfassen Abgasreinigung, Schalldämpfung und Sounddesign: Jeder Fahrzeugtyp bekommt ein passendes Abgas-Klangbild verpasst! Neunkirchen stehe angesichts der zunehmenden Fertigung im Ausland und der dortigen, günstigeren Kostensituation sowie der Forderungen nach niedrigeren Preisen der Autohersteller unter hohem Konkurrenzdruck. "Wir brauchen an der Saar jährlich einen Produktivitätszuwachs von zehn Prozent, um wettbewerbsfähig zu bleiben", so Wünsche. Zunehmend Bedeutung gewinnt die Abgastechnik für Nutzfahrzeuge in Neunkirchen, ein Bereich mit großem Wachstumspotenzial. Die Bedeutung des Werkes an der Saar sei für die gesamte Gruppe auch deshalb wichtig, weil von hier aus bestimmte Zentralfunktionen der Gruppe wie Informationstechnik, Technologie- und Einkaufsstrukturen gesteuert würden , so Wünsche.Im Rahmen der Erschließung neuer Geschäftsfelder hat sich Eberspächer seit dem 1. Juni mit der Eberspächer Electronics in der Kfz-Elektronik engagiert. Bereits Anfang 2008 hatte Eberspächer mit Catem (Herxheim) den Weltmarktführer für elektrische Diesel-Zuheizer übernommen. Deutlich verbessert hat sich die Ertragslage der Familiengruppe, sei aber noch nicht ausreichend, so Martin Peters, neben Heinrich Baumann geschäftsführender Gesellschafter: "Nötig sind drei Prozent Umsatzrendite."

AUF EINEN BLICKKennzahlen für 2007 (Vorjahr in Klammern): Umsatz 2,25 (2,02) Milliarden Euro; Auslandsanteil 52,3 (55,6) Prozent; Eigenkapitalquote 17,8 (16,5) Prozent; Investitionen 47,3 (58,5) Millionen Euro; Forschung & Entwicklung 70,2 (63,5) Millionen Euro; Mitarbeiter (Jahresschnitt) 5477 (5320). Umsatzerwartung 2008: 2,6 Milliarden Euro. 38 Töchter an 43 Standorten auf vier Kontinenten. Jahresüberschuss 30,7 (7,1) Millionen Euro ur

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