"E-Mails sind jetzt schon ein Medium für Alte"

Saarbrücken. Heiratsvermittler, Immobilienmakler, Versicherungsagenten und Reisebüros gehen möglicherweise düsteren Zeiten entgegen: Das Internet und seine sozialen Netzwerke machten immer mehr von ihnen überflüssig, sagt Ewald Wessling

Saarbrücken. Heiratsvermittler, Immobilienmakler, Versicherungsagenten und Reisebüros gehen möglicherweise düsteren Zeiten entgegen: Das Internet und seine sozialen Netzwerke machten immer mehr von ihnen überflüssig, sagt Ewald Wessling. Der Experte für digitalen Wandel und Veränderungs-Management sprach in der Reihe "Impulse 2010" in der Saarbrücker BMW-Niederlassung über die "Revolution Web 2.0". Seine Beobachtung: "Wir entwickeln uns heute schon fünf Mal schneller als unsere direkten Vorfahren und stehen erst am Anfang der Revolution 2.0."Google wisse mit täglich einer Milliarde Suchwort-Aufrufen am besten, wie das Internet funktioniere und Amazon verkaufe schon jetzt mehr Bücher, als im gesamten Buchhandel bestellbar sind. Ergänzt werde die Internet-Ökonomie durch Twittern, mit dem Handy simsen, sich mit Newsfeeds füttern lassen und online Geschäftskontakte pflegen. "E-Mails sind heute schon ein Medium für Alte", sagt Wessling. Die Jugend bevorzuge schnellere Echtzeit-Kommunikation per Handy, I-Pod und SMS. Über ein Viertel des Fernsehkonsums finde schon zeit- und programmunabhängig über Youtube, DVD oder Video statt. Mit einstigem "Herrschaftswissen" könnten Geschäftsleute, Politiker und Ärzte nicht mehr überleben. Kunden suchten im Internet nach einem Wettbewerber, der es etwas billiger mache. Internet-geschulte Patienten überraschten mittlerweile schon Mediziner mit neuesten Ergebnissen wissenschaftlicher Studien. Ein Trend im Internet sei klar: "Sie müssen ehrlich sein, sonst kommen Sie auf Dauer nicht durch. Der Ehrliche ist der Schlaue." ulo

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