Drogen, Mutti, Marketing
Saarbrücken. Das Anderthalb-Minuten-Intro kann man getrost überspringen. Wer hat Hip-Hop-Künstlern je geraten, kleine Hörspiele auf einem Album zu platzieren? Grausam. Bevor "Relapse" auf den Markt kam, berichtete Eminem mit viel Marketing-Berechnung ausgiebig von seiner Drogen- und Tablettensucht. Dadurch war ihm und dem Album reichlich Aufmerksamkeit sicher
Saarbrücken. Das Anderthalb-Minuten-Intro kann man getrost überspringen. Wer hat Hip-Hop-Künstlern je geraten, kleine Hörspiele auf einem Album zu platzieren? Grausam. Bevor "Relapse" auf den Markt kam, berichtete Eminem mit viel Marketing-Berechnung ausgiebig von seiner Drogen- und Tablettensucht. Dadurch war ihm und dem Album reichlich Aufmerksamkeit sicher. Aber: "Relapse" ist ein gutes Album geworden - auch wenn Eminem seine persönlichen Probleme in den Texten im Übermaß thematisiert. Die Songs, produziert von Eminems Mentor Dr. Dre, sind dafür weit besser arrangiert als die des aktuellen Hip-Hop-Durchschnitts. Die gewohnt zornigen Zeilen zielen unter anderem in Richtung Mutter, in "Medicine Ball" lässt der Text einen Rollstuhlfahrer Richtung Treibsand fahren. Geschmacklos, unnötig und von der Qualität der anderen Stücke ablenkend. kfb
Eminem: Relapse (Universal).