Doppelstrategie für Halberg Guss

Saarbrücken. Um die Saarbrücker Gießerei-Gruppe Halberg Guss aus der Insolvenz zu führen, werden sowohl der Verkauf des Automobilzulieferers als auch ein Insolvenzplan-Verfahren als mögliche Lösungen verfolgt. Das bestätigten Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) und Insolvenzverwalter Franz Abel nach einer gemeinsamen Sitzung gegenüber unserer Zeitung

Saarbrücken. Um die Saarbrücker Gießerei-Gruppe Halberg Guss aus der Insolvenz zu führen, werden sowohl der Verkauf des Automobilzulieferers als auch ein Insolvenzplan-Verfahren als mögliche Lösungen verfolgt. Das bestätigten Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) und Insolvenzverwalter Franz Abel nach einer gemeinsamen Sitzung gegenüber unserer Zeitung. Es gebe noch einige Interessenten, mit denen in den nächsten Wochen Gespräche geführt würden. Allerdings stünden die Kunden - die Hersteller von Pkw und Nutzfahrzeugen (Lkw, Omnibusse, Land- und Baumaschinen) - auch einem Insolvenzplan-Verfahren positiv gegenüber. Bei einem solchen Verfahren wird mit den Gläubigern ausgehandelt, auf wieviel Prozent ihrer Forderungen sie verzichten müssen. Danach können beispielsweise die alten Eigentümer die Gruppe wieder übernehmen oder es wird eine andere rechtliche Auffanglösung gefunden - eventuell auch mit einer Landesbeteiligung. Hartmann machte allerdings deutlich, dass es "langfristig keine Verstaatlichung von Halberg Guss geben wird". Abel betonte, dass das Insolvenzplan-Verfahren "alle Standorte einbeziehen wird" - also auch die Gießereien in Leipzig und Südafrika. Hartmann und Abel hoben weiter hervor, dass die Gruppe - und vor allem der Standort Saarbrücken - "dauerhaft wettbewerbsfähig gemacht werden muss". Marktgerechte Preise, hohe Qualität und Lieferfähigkeit müssten gesichert sein. Dafür müsse in das Saarbrücker Werk investiert werden, um dort die Produktivität zu erhöhen. Dies könne auch den weiteren Verlust von Arbeitsplätzen zur Folge haben. Dafür seien die Jobs, die übrig bleiben, allerdings umso sicherer. Halberg Guss produziert unter anderem Motorblöcke, Zylinderköpfe und Kurbelwellen. Am Standort Saarbrücken-Brebach arbeiten noch mehr als 1000 Menschen. low

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