DIW rechnet mit kurzer Rezession

Berlin. Der wirtschaftliche Abschwung in der Eurozone führt nach Auffassung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch in Deutschland zu einer leichten Rezession. Die deutschen Konsumenten seien verunsichert, die Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück und die Exporte liefen schwächer, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner gestern

Berlin. Der wirtschaftliche Abschwung in der Eurozone führt nach Auffassung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch in Deutschland zu einer leichten Rezession. Die deutschen Konsumenten seien verunsichert, die Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück und die Exporte liefen schwächer, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner gestern. "Das führt dazu, dass die deutsche Wirtschaft in eine leichte Rezession reinrutschen wird", sagte er.Das DIW erwarte in seiner jüngsten Konjunkturprognose aber nur einen vorübergehenden Einbruch, dem schon im Sommer wieder kräftiges Wachstum folgen kann. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt sei nach der Prognose bereits im vierten Quartal 2011 um 0,2 Prozent geschrumpft und werde im ersten Quartal dieses Jahres noch einmal leicht um 0,1 Prozent zurückgehen, sagte DIW-Deutschlandexperte Simon Junker.

Schon im zweiten Quartal 2012 rechne das DIW aber wieder mit einem Plus von 0,2 Prozent und für das gesamte Jahr mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent, sagte Junker weiter. Für 2013 sagen die Konjunkturexperten sogar 2,2 Prozent Wachstum für Deutschland voraus.

Die Wirtschaftsleistung der Eurozone wird nach der DIW-Prognose dieses Jahr um 0,2 Prozent zurückgehen. Auch in den USA dürfe man kein hohes Wachstum erwarten, und die Zuwachsraten der Schwellenländer würden in den kommenden Quartalen auch deutlich niedriger ausfallen, sagte Fichtner.

Die in Deutschland erwartete kurze Rezession wird nach Auffassung der DIW-Experten nur zu einem leichten Rückgang der Beschäftigung führen. dapd

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