Dillinger Hütte meldet Kurzarbeit an

Dillingen. Im Gegensatz zu Salzgitter und Thyssen-Krupp kam die Dillinger Hütte bislang ohne Kurzarbeit aus. Jetzt nutzt auch das saarländische Stahlunternehmen dieses Instrument und reagiert damit auf die sinkende Nachfrage. Die Hütte wird nach eigenen Angaben ab 1. Juni Kurzarbeit beantragen

Dillingen. Im Gegensatz zu Salzgitter und Thyssen-Krupp kam die Dillinger Hütte bislang ohne Kurzarbeit aus. Jetzt nutzt auch das saarländische Stahlunternehmen dieses Instrument und reagiert damit auf die sinkende Nachfrage. Die Hütte wird nach eigenen Angaben ab 1. Juni Kurzarbeit beantragen. Davon seien im Laufe der kommenden Wochen 2000 der insgesamt 5300 Mitarbeiter betroffen, sagte gestern Unternehmenssprecherin Ute Engel. Bereits seit April "sind die Auswirkungen der starken Abschwächung der Weltkonjunktur deutlich auch bei der Dillinger Hütte zu spüren", hieß es in einer Mitteilung. Zunächst hatte das Unternehmen Schichten verringert und Überstunden sowie Arbeitszeitkonten abgebaut. Besonders in den Bereichen Stahl- und Walzwerk sowie Hochöfen sei die Produktion zurückgefahren. Die Auslastung der Anlagen sank teilweise um 30 bis 50 Prozent. Da im Stahl-, Maschinen- und Schiffbau sowie in der Baumaschinen-Industrie keine konjunkturelle Erholung in Sicht sei, setze die Hütte jetzt auf Kurzarbeit. Sie "ist ein wichtiges Instrument, um den Einbrüche bei den Aufträgen und in der Produktion zu überbrücken", sagte Arbeitsdirektor Karlheinz Blessing (Foto: SZ) und ergänzte: "Wir wollen auch in diesen schwierigen Zeiten an unserer Stammbelegschaft festhalten." Je nachdem, wie stark ein Bereich betroffen ist, werde die Arbeitszeit um bis zu der Hälfte gekürzt, erläuterte Firmensprecherin Ute Engel. Um die Einbußen für die Betroffenen möglichst gering zu halten, stocke das Unternehmen das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent des Nettolohns auf. mzt

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