Dillinger Hütte fordert Klarheit über Zukunft der Windparks

Wallerfangen. Die Dillinger Hütte (DH) erwartet von der Bundesregierung schnelle Aussagen über den Ausbau der deutschen Offshore-Windenergie-Kapazität auf offener See. "Jetzt muss endlich Klarheit bei den Zahlen her

Wallerfangen. Die Dillinger Hütte (DH) erwartet von der Bundesregierung schnelle Aussagen über den Ausbau der deutschen Offshore-Windenergie-Kapazität auf offener See. "Jetzt muss endlich Klarheit bei den Zahlen her. Wie viel von den ursprünglich vorgesehenen Offshore-Kapazitäten - 10 000 MW bis zum Jahr 2020 - sollen tatsächlich gebaut werden?", fragte Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Dillinger Hütte, bei der Internationalen Stahl- und Windkraftanlagen-Konferenz des Unternehmens.Dort diskutierten 150 Experten aus der ganzen Welt Probleme, Perspektiven und Technologien von Windkraftanlagen. Die Dillinger Hütte ist Lieferant von Grobblechen für Windanlagen-Pfeilerelemente und baut eine Fabrik in Nordenham für die dicken Trägerelemente ("Monopiles"), die von Spezialschiffen in den Meeresboden gerammt werden. Investiert werden 135 Millionen Euro, Start soll 2014 sein.

Blessing befürchtet wegen des überproportional starken Ausbaus der Solarenergie und der Onshore-Windkraft (also an Land) Kürzungen beim Offshore-Ausbau in Deutschland. "Es besteht die Gefahr, dass man den Weg des geringsten Widerstands geht und dort, wo noch wenig Anlagen installiert sind und die Lobby noch schwach ist, also bei Offshore-Wind, gekürzt wird", sagte Blessing. Die ursprünglichen Pläne der Bunderegierung seien angesichts der Verzögerungen (etwa beim Ausbau der Leitungskapazitäten) "nicht mehr einzuhalten". Offshore-Windkraft sei die einzige der Erneuerbare Energie, die grundlastfähig sei. Die Investitionen der DH in Nordenham sieht Blessing aber nicht gefährdet. ur

Foto: Rolf Ruppenthal

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