Dijon verliert seinen berühmten Senf

Dijon. Der weltberühmte Dijon-Senf kommt bald nicht mehr aus der ostfranzösischen Stadt: Das Unternehmen Amora Maille schließt seine über hundert Jahre alte Senffabrik in Dijon bis Ende 2009. In der Hauptstadt des Burgund und einem weiteren Werk in Appoigny fallen dadurch 265 Arbeitsplätze weg, wie die Unilever-Tochter mitteilte

Dijon. Der weltberühmte Dijon-Senf kommt bald nicht mehr aus der ostfranzösischen Stadt: Das Unternehmen Amora Maille schließt seine über hundert Jahre alte Senffabrik in Dijon bis Ende 2009. In der Hauptstadt des Burgund und einem weiteren Werk in Appoigny fallen dadurch 265 Arbeitsplätze weg, wie die Unilever-Tochter mitteilte. Künftig solle der Senf im nahe gelegenen Chevigny hergestellt werden. Gewerkschafter fürchten, dass Amora Maille die gesamte Produktion ins Ausland verlagert. "Dijon-Senf" kann auch dort hergestellt werden, weil der Begriff die Herstellungsart und keinen Fabrikationsort beschreibt. Die Produktion in der historischen Senffabrik von Dijon sei in den vergangenen sechs Jahren um knapp 42 Prozent zurückgegangen, erklärte Amora Maille, das seit 2000 zum britisch-niederländischen Konzern Unilever gehört. Das Werk in Appoigny sei nicht einmal zu einem Viertel ausgelastet. Das Traditionsunternehmen leidet unter stark gestiegenen Kosten, weil sich Senfkörner allein im vorigen Jahr um 144 Prozent verteuert haben. Die Senffirma will ihre Aktivitäten nun in ihrer Fabrik in Chevigny nahe Dijon bündeln und dort weiterhin Senf, Mayonnaise, Essig und Gewürzgurken hergestellen. Amora Maille werde zehn Millionen Euro investieren, um aus dem Werk einen Vorzeigestandort für ganz Europa zu machen, teilte das Unternehmen mit. Derzeit arbeiten 192 Menschen in der Fabrik. Der Dijon-Senf hatte sich seit Beginn der Senfherstellung in der Mitte des 18. Jahrhunderts unter Feinschmeckern einen Namen gemacht. Seit 1937 ist die Bezeichnung gesetzlich geschützt. afp

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