DIHK hebt Prognosen für Wirtschaftswachstum an

Berlin. Deutschlands Unternehmen sehen erstmals seit Ausbruch der Wirtschaftskrise wieder optimistischer in die Zukunft. Das geht aus einer gestern vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vorgestellten Umfrage unter mehr als 25 000 Firmen hervor

Berlin. Deutschlands Unternehmen sehen erstmals seit Ausbruch der Wirtschaftskrise wieder optimistischer in die Zukunft. Das geht aus einer gestern vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vorgestellten Umfrage unter mehr als 25 000 Firmen hervor. Die Geschäftserwartungen hätten sich seit Herbst 2009 so rasch verbessert wie seit 30 Jahren nicht mehr, sagte Chefökonom Volker Treier. Der DIHK hob seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr deshalb von zwei auf 2,3 Prozent an. Die Bundesregierung rechnet mit 1,4 Prozent Wachstum, wie es in dem Ende Januar vorgestellten Jahreswirtschaftsbericht heißt. Erstaunlich robust bleibt nach DIHK-Schätzung der Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2010 im Jahresdurchschnitt auf 3,6 Millionen steigen. Das seien zwar 200 000 Betroffene mehr als im Vorjahr. "Aber damit wird die Krise im Tiefpunkt kaum mehr als 400 000 Arbeitsplätze gekostet haben", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Vor allem die staatliche Hilfe beim Kurzarbeitergeld hatte eine Entlassungswelle verhindert. Die deutsche Wirtschaft profitiert von der Erholung der Weltkonjunktur ganz besonders. "Der Export wird erneut zur Konjunkturlokomotive", sagte Wansleben. Dies ziehe sich durch fast alle Industriezweige. Zu den Risiken zählt die Staatskrise in Griechenland. Auch die wieder schnell steigenden Energie- und Rohstoffpreise könnten den Export dämpfen. "Vor dem Hintergrund der unterausgelasteten Kapazitäten sowie der zusätzlichen Kostenbelastungen durch Kurzarbeit sehen viele Unternehmen auch mit Sorge auf Lohnverhandlungen in diesem Jahr", sagte Wansleben. Als "Achillesferse des Aufschwungs" sieht der DIHK die Versorgung der Unternehmen mit Krediten. Eine Kreditklemme müsse unbedingt vermieden werden. dpa

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