DIHK erwartet "Job-Wunder"

Saarbrücken/Berlin. Der deutsche Mittelstand hat die Krise offenbar hinter sich gelassen und ist wieder optimistischer: "Fast ein Job-Wunder" sei von kleinen und mittleren Unternehmen zu erwarten, sagt Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), unter Berufung auf den neuen DIHK-Mittelstandsreport

Saarbrücken/Berlin. Der deutsche Mittelstand hat die Krise offenbar hinter sich gelassen und ist wieder optimistischer: "Fast ein Job-Wunder" sei von kleinen und mittleren Unternehmen zu erwarten, sagt Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), unter Berufung auf den neuen DIHK-Mittelstandsreport. Aus der Umfrage geht hervor, dass 81 Prozent der klein- und mittelständischen Unternehmen ihre Lage als gut oder befriedigend bewerten. "Im Mittelstand stehen die Zeichen wieder auf Personalaufbau. Bis zu 100 000 neue Arbeitsplätze werden kleine und mittlere Unternehmen bis zum Jahresende schaffen", sagt Driftmann voraus. Noch vor Jahresfrist wurde ein kräftiger Abbau von Arbeitsplätzen befürchtet. Aus dem Report geht hervor, dass 86 Prozent aller Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten in den kommenden Monaten ihr Personal ausbauen oder zumindest halten wollen. Lediglich 14 Prozent tragen sich mit Abbauplänen, bei den Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern sind es noch 23 Prozent. Der DIHK-Präsident erinnerte daran, dass etliche Mittelständler Zeitarbeit und befristete Arbeitsverträge nutzen, um auf schwankende Auftragsentwicklung zu reagieren und forderte, Beschäftigungspotenziale nicht zu verspielen: "Ich appelliere an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag angekündigten Erleichterungen bei der befristeten Einstellung umzusetzen."Das von Driftmann erwartete "Jobwunder" resultiert aus dem Optimismus des Mittelstandes: Der Mittelstand sei so zuversichtlich wie zur Zeit der Hochkonjunktur 2007, verkündet der Report. Gründe seien die verbesserte Geschäftslage, die die Unternehmen durch den Binnenmarkt erfahren und die gestiegene Exportnachfrage. So trage der konjunkturelle Rückenwind der internationalen Märkte dazu bei, dass der im Krisenjahr 2009 arg gebeutelte deutsche Mittelstand aufatmen kann. Er ist als Akteur auf dem internationalen Markt oder als Zulieferer dort aktiver Großunternehmen wieder mehr gefragt. Von der zügigen Erholung der Exporte profitiert vor allem der Maschinenbau. Der zwischenzeitlich schwächere Euro macht auch die Produkte der Elektroindustrie und des Flugzeugbaus wettbewerbsfähiger. Die stark wachsende Exportnachfrage veranlasst Maschinenbauer sowie mittelständische Unternehmen der Pharma- und Chemiebranche, wieder mehr in Modernisierung zu investieren. Allerdings rechnen hier viele Unternehmen mit Schwierigkeiten. "Bei vielen Kreditverhandlungen kommen jetzt die Bilanzen des Krisenjahres auf den Tisch", gibt Driftmann zu bedenken. Und tatsächlich hat in der Umfrage fast ein Viertel der befragten Unternehmen von verschlechterten Bedingungen oder abgelehnten Krediten berichtet.Der Mittelstandsreport der DIHK basiert auf Antworten von mehr als 20 000 Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten. Die Befragung hat die DIHK im Frühsommer durchgeführt.

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