Dieses Mal mehr fürs Auge

Saarbrücken · Ab 19. November findet in Saarbrücken wieder das Festival „Primeurs“ für französische Gegenwartsdramatik statt. Dieses Mal wird es nicht nur szenische Lesungen geben, sondern auch vollständige Inszenierungen.

 Leopold von Verschuer in Homo Automaticus. Foto: D. Baltrock

Leopold von Verschuer in Homo Automaticus. Foto: D. Baltrock

Foto: D. Baltrock

Das Festival "Primeurs" - nicht zu verwechseln mit dem Wein - kredenzt in diesem Jahr vom 19. bis 22. November französische Theatertexte von Autoren aus vier Ländern frisch übersetzt in deutscher Sprache. "Wir haben ein bisschen an den Formaten gedreht", verkündete die Chefdramaturgin des Saarländischen Staatstheaters, Ursula Thinnes, gestern einige Neuerungen. Neben szenischen Lesungen, Werkstattinszenierungen und dem Live-Hörspiel in Kooperation mit dem Saarländischen Rundfunk, darf sich das Publikum auch auf vollständige Inszenierungen freuen. Manche Texte seien anders gar nicht darzustellen, erklärte Thinnes. Für das Stück "Gedanken-Gänge", einer zweisprachigen Produktion des Begat-Theaters, verlässt man sogar die Alte Feuerwache. Das Publikum folgt stumm bleibenden Darstellern auf die Straße und kann dabei über Kopfhörer deren Gedanken lauschen. Der "Homo Automaticus: Monolog des Adramaelesch", ein Werk des Schweizer Sprachartisten Valère Novarina, lebe auch durch die großartige Verkörperung durch den Regisseur und Schauspieler Leopold von Verschuer, so Thinnes. Ausinzeniert sind auch "Night by Night", ein Werk von und mit der Compagnie tgnm, und die erstmals zweisprachige Performance "Auris Interna - Fische im Innenohr" von und mit dem Saarbrücker Liquid Penguin Ensemble, beide dargeboten zur Vor-Premiere des Festivals am 19. November im Forbacher Le Carreau. Zu "Stickstoff und Düngemittel", einem dokumentarischen Stück des Franzosen Ronan Mancec, wird begleitend ein Theaterworkshop für Laien angeboten. Vom Franzosen Fabrice Melquiot stammt ein sehr emotionales Provinz-Stück "Als ich Charles war" über einen Fan von Aznavour. Zum dritten Mal dabei ist der Kanadier David Paquet ("Open House"), wie alle Autoren auch persönlich anwesend. Zusätzlich zum Live-Hörspiel "Zersplittert" kann man auch der rumänischen Autorin Alexandra Badea und ihrem Übersetzer Frank Weigand beim "Live-Übersetzen" zusehen.

Veranstaltet wird das Festival zum achten Mal vom Staatstheater in Kooperation mit dem Forbacher Le Carreau, SR2 Kulturradio und dem Institut Francais Saarbrücken .

Karten: Tel. (06 81) 30 92 486

festivalprimeurs.eu

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