Dienstfahrten mit dem Elektroauto

Berlin. Wegen der schleppenden Nachfrage nach Elektroautos setzt die Automobilindustrie zunächst vor allem auf Dienstwagen

Berlin. Wegen der schleppenden Nachfrage nach Elektroautos setzt die Automobilindustrie zunächst vor allem auf Dienstwagen. "Wir glauben, dass der Markthochlauf 2013 und 2014 am ehesten bei Firmenwagen geschehen kann, da erwarten wir einen ersten Anstieg der Nachfrage", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Wochenende gegenüber der Deutschen Presseagentur. "Wir hoffen, dass es im nächsten halben Jahr zu einem deutlichen Zuwachs kommt und Bund, Länder und Gemeinden mit einer erheblichen Zahl in die Beschaffung gehen." Auch die private Wirtschaft könne eine "nennenswerte Zahl" von Strom-Fahrzeugen anschaffen, sagte Wissmann. Falls es in den beiden nächsten Jahren ein paar zehntausend Bestellungen bei Dienstwagen gebe, wäre das ein "Push", der ab 2014 dann auch den Privatmarkt erreichen könnte. "Wir hätten dann eine ganz andere Durchdringung der Stadtbilder mit Elektrofahrzeugen."Allerdings forderte Wissmann mehr staatliche Anreize. So müsse es Verbesserungen bei der Besteuerung von Dienstwagen geben. Nach heutigem Recht muss ein Arbeitnehmer, der seinen Firmenwagen privat nutzt, monatlich ein Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern. Diese "Ein-Prozent-Regel" soll künftig auch für E-Fahrzeuge gelten. Bei dieser Regelung gilt das Elektroauto wegen der höheren Anschaffungskosten finanziell aber als unattraktiv. Denn Nutzer eines Strom-Firmenwagens haben wegen des höheren Listenpreises einen größeren geldwerten Vorteil zu versteuern. Wissmann fordert einen Nachteilsausgleich. Dabei gehe es bei Elektroautos um den vergleichbaren Preis von Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor.

Die deutschen Hersteller wollen alleine in den kommenden beiden Jahren 15 neue Elektroauto-Modelle auf den Markt bringen. dpa

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