Die "Macht im Hintergrund" hat die Fluggesellschaften fest im Griff

Frankfurt. Der Flughafenkoordinator der Bundesrepublik spricht sich gegen den Verkauf von Start- und Landerechten (Slots) an Fluggesellschaften aus. "Der Verkauf der Slots wirft mehr Probleme auf als er Antworten gibt", so Claus Ulrich (Foto: ur) bei einer Veranstaltung des Luftfahrt-Presseclubs (LPC). Er plädiert für ein Festhalten am bisherigen System

Frankfurt. Der Flughafenkoordinator der Bundesrepublik spricht sich gegen den Verkauf von Start- und Landerechten (Slots) an Fluggesellschaften aus. "Der Verkauf der Slots wirft mehr Probleme auf als er Antworten gibt", so Claus Ulrich (Foto: ur) bei einer Veranstaltung des Luftfahrt-Presseclubs (LPC). Er plädiert für ein Festhalten am bisherigen System. Das habe zwar Nachteile, sei aber handhabbar.Ulrich ist seit 1986 vom Bundesverkehrsminister ernannter Flugplankoordinator, seit 1998 heißt er Flughafenkoordinator. Er sitzt mit 15 Mitarbeitern am Frankfurter Flughafen, hat 3,3 Millionen Euro Etat und ist der oberste "Herr der Slots" auf den meisten deutschen Flughäfen: Der Mann im Hintergrund, ohne den im Luftverkehr in Deutschland nichts läuft. Ulrich teilt den Airlines Start- und Landezeiten zu - er verwaltet den Mangel. Ein Verkauf oder eine Versteigerung der Start- und Landerechte brächte Nachteile: Denn finanzschwache Gesellschaften würden gegen die großen und finanzkräftigen den Kürzeren ziehen. Folge: Geringerer Wettbewerb, höhere Flugpreise. Überlegungen zu Verkauf und Versteigerung der Slots gibt es weltweit. Jährlich steuert Ulrich 2,2 Millionen Flüge auf 16 deutschen Flughäfen - auch in Saarbrücken. Die Nachfrage bei den Spitzenairports ist höher als das Slot-Angebot. Allein in Frankfurt liege die Warteliste bei fünf Prozent der täglichen Slots. Gefragteste Zeiten: vormittags und abends. Die Airlines warten auf die neue Landebahn ab Winterflugplan 2011/12. Heute ist Frankfurt dicht. Die neue Bahn steigert die Starts und Landungen auf 126 Flüge pro Stunde. ur

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