Die "Landeszeitung" (Lüneburg) zeichnet angesichts der Berlusconi-Affäre ein düsteres Bild von Italiens Demokratie:

Die "Landeszeitung" (Lüneburg) zeichnet angesichts der Berlusconi-Affäre ein düsteres Bild von Italiens Demokratie: Es bedarf mehr als eines spektakulären Urteils, um der ausgehöhlten Demokratie Italiens wieder ein stabiles Fundament zu geben. Die über Berlusconis Medienmonopol inszenierte Demokratie deformierte die Seele des Landes. (. .

Die "Landeszeitung" (Lüneburg) zeichnet angesichts der Berlusconi-Affäre ein düsteres Bild von Italiens Demokratie:Es bedarf mehr als eines spektakulären Urteils, um der ausgehöhlten Demokratie Italiens wieder ein stabiles Fundament zu geben. Die über Berlusconis Medienmonopol inszenierte Demokratie deformierte die Seele des Landes. (. . .) Bei der jetzt beginnenden Abrechnung kann Italien übersehen, wie vermodert sein demokratisches Bewusstsein bereits ist und wie wenig das Land einem intelligenten Machtmenschen noch entgegenzusetzen hätte, der die unter Berlusconi ausgehöhlte Demokratie endgültig zum Einsturz bringen will.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" sieht Schwächen auf der Seite der Berlusconi-Ankläger:

Die Art und Weise, wie die Staatsanwälte Beweise über das wüste Treiben in Berlusconis "Villa Arcore" gesammelt haben, entspricht allerdings auch nicht ganz den Vorstellungen von rechtsstaatlicher Korrektheit (. . .). Jedenfalls liefert sie Berlusconis Anwälten genügend Kritikpunkte, um den Prozess (. . .) durch Verfahrenstricks und Anfechtungen zu verzögern. Das alles wäre eine rein italienische Angelegenheit, wenn es nicht so wirkte, als sei das Regieren in einem wichtigen EU-Land zur Nebenbeschäftigung des Regierungschefs geworden.

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" geht angesichts der Flüchtlingswelle nach Lampedusa mit Europa hart ins Gericht:

Zu lange waren die Europäer in erster Linie darauf bedacht, sich Flüchtlinge aus Afrika vom Leib zu halten. Sie schreckten nicht davor zurück, Diktatoren mit Millionen zu hätscheln, damit die Despoten ihre Grenzen abriegelten. Nun haben die Verantwortlichen in Brüssel, Berlin oder Paris die Chance zum Neuanfang.

Die "Nürnberger Nachrichten" ziehen eine Parallele zum Revolutionsjahr 1989 in Europa:

Gerade deutsche Politiker erinnern angesichts der friedlichen Revolten an die in der Tat recht ähnlichen Regime-Stürze 1989/90. Sie täten gut daran, diesen Rückblick fortzusetzen: Tausende von Ostdeutschen machten sich damals auf in Richtung Westdeutschland - und zwar auch, ja erst recht dann, als die Mauer schon gefallen, als das SED-Regime bereits gescheitert war. Sie wollten möglichst schnell hin zu jenem Wohlstand, der ihnen verwehrt worden war.

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