Die Königin des Kitschs

Amnéville. Wenn im Vorprogramm des Konzerts ein DJ Hits von Madonna und Rihanna anklingen lässt, ist die Messlatte für Kylie Minogue gesetzt. Die zierliche Australierin war jedoch nie Rihanna und wird nie Madonna sein. Dazu fehlte ihr die Konstanz in der schon 22 Jahre dauernden Karriere

Amnéville. Wenn im Vorprogramm des Konzerts ein DJ Hits von Madonna und Rihanna anklingen lässt, ist die Messlatte für Kylie Minogue gesetzt. Die zierliche Australierin war jedoch nie Rihanna und wird nie Madonna sein. Dazu fehlte ihr die Konstanz in der schon 22 Jahre dauernden Karriere. Nach dem Einstieg als süßes Pop-Sternchen mit den Hits "I should be so lucky" und "Locomotion" war es lange Zeit still um Minogue geworden, bis sie 2001 ein fulminantes Comeback mit "Can't get you out of my head" erlebte. Seither bleiben die ganz großen Erfolge wieder aus.Was die gut 4000 Zuschauer am Montagabend in der Galaxie in Amnéville erlebten, war kein Best of-Programm im Sinne eines Herunterspielens aller Minogue-Hits - dazu fehlten eben die oben erwähnten Songs aus der Anfangszeit. Sondern es war eine völlig übertrieben opulente Tanz- und Bühnenshow.

Kylie steigt von einem goldenen Schwan, dann von einem geflügelten Ross, später reitet sie auf einem als Engel ausstaffierten Tänzer und schwebt mit ihm an der Hallendecke entlang. Meist lässt sich sich von ihren 16 halbnackten Tänzern und Tänzerinnen umrahmen. Wo andere die Pyrotechnik bemühen und Feuer spucken lassen, veranstaltet Minogue regelrechte Wasserspiele, zu deren Höhepunkt sie auf einem Springbrunnen mit lebenden Statuen thront. Die Show der "Aphrodite" betitelten Tour gerät zu einer ziemlich schwülstigen Mischung aus Antike, Christentum und Modenschau.

Dabei wirkt die mittlerweile 42jährige, wenn sie nicht gerade ihr Zahnpastalächeln einsetzt, eher angestrengt, so als ob es ihr langsam schwer falle, die ewige 20-Jährige zu mimen. Aus der einstigen Pop-Prinzessin ist eben eine Königin geworden - eine des Kitschs. sedi

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