Die Kleinen siegen: Überraschende Pulitzer-Preise

New York. Ein Regionalblatt, das nur sieben Reporter beschäftigt, und ein bisher kaum beachteter Debütroman sind die Überraschungsgewinner der diesjährigen Pulitzer-Preise

New York. Ein Regionalblatt, das nur sieben Reporter beschäftigt, und ein bisher kaum beachteter Debütroman sind die Überraschungsgewinner der diesjährigen Pulitzer-Preise. Der "Bristol Herald Courier" hat den höchsten Preis für herausragenden "Dienst an der Öffentlichkeit" gewonnen: Die Zeitung mit rund 30 000 Lesern im Bundesstaat Virginia hatte aufgedeckt, dass Energieunternehmen in der Region Grundstückseigentümern das Geld für Bohrungen nach Gas auf ihrem Land vorenthielten.Das Buch "Tinkers" des Neulings Paul Harding gewann die Auszeichnung in der Kategorie Romane. Die "New York Times" gestand gestern ein, dass ihr "Tinkers" entgangen war. "Ab und zu passiert es uns, dass wir ein gutes Buch komplett übersehen", schrieb die Zeitung. Ein Literaturpreis geht auch an Liaquat Ahamed für sein Buch "Lords of Finance" über die Weltwirtschaftskrise von 1929.Als beste Biografie kam das Buch "Der erste Tycoon" zu Ehren. Darin beschreibt T.J. Stiles das monumentale Leben des US-Industriellen Cornelius Vanderbilt, dem so genannten "Eisenbahn-König". "The Dead Hand" war für die Jury das beste Sachbuch. Darin behandelt David E. Hoffman den Kalten Krieg. Der Lyrikpreis ging an "Versed" von Rae Armantrout.Der Komponist Tom Kitt und der Texter Brian Yorkey gewannen mit dem Rock-Musical "Next to Normal", "das mit dem Thema Geisteskrankheit in einer Vorstadtfamilie die Grenzen des Musicals neu definiert" habe. Der Country-Musiker Hank Williams wurde posthum mit einem Sonderpreis geehrt.Die Pulitzer-Preise sind die höchsten Medienpreise in den USA. Sie werden in 21 Kategorien vergeben und sind mit je 10 000 Dollar (7400 Euro) dotiert. dpawww.pulitzer.org

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