Die Freiheit, mit Tradition zu brechen

Saarbrücken. "Es gibt viel Neues zu entdecken", versprechen Marion Künster und Charlie Bick vom Verein "KulturDirekt". Ihrem Konzept bleiben die beiden Macher der Internationalen Straßentheatertage, die stets auch Bühnenproduktionen einschließen, bei der diesjährigen Ausgabe vom 6. bis 16

 Das holländische Duo "Oddlings" - zu sehen am 10. Juli im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken und am 11. Juli auf dem Adolph-Kolping-Platz in Völklingen. Foto: Sommer Szene

Das holländische Duo "Oddlings" - zu sehen am 10. Juli im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken und am 11. Juli auf dem Adolph-Kolping-Platz in Völklingen. Foto: Sommer Szene

Saarbrücken. "Es gibt viel Neues zu entdecken", versprechen Marion Künster und Charlie Bick vom Verein "KulturDirekt". Ihrem Konzept bleiben die beiden Macher der Internationalen Straßentheatertage, die stets auch Bühnenproduktionen einschließen, bei der diesjährigen Ausgabe vom 6. bis 16. Juli treu: Das dezentral organisierte Festival präsentiert umsonst und draußen Kultur für die ganze Familie, wandert wie gehabt von Saarbrücken über Völklingen nach Dillingen und forscht nach unverbrauchten Spielstätten.Neu sind unter anderem die Forbacher Passage in der Völklinger Fußgängerzone und der Brebacher Kirchplatz. Und lange schon liebäugelte Bick mit dem Park des Bildungsministeriums, der nun von der französischen Compagnie Déracinemoa eingeweiht wird. Diese Truppe organisiert außerdem das Metzer Straßentheaterfestival "Hop Hop Hop!", mit dem die Sommer Szene erstmals kooperiert: Acht Gruppen treten auf beiden Seiten der Grenze auf.

Nach über 25 Jahren nehmen sich die beiden Festivalmacher auch die Freiheit, mit Traditionen zu brechen. So spielt der Publikumsliebling N.N. Theater heuer am Dillinger Odilienbrunnen statt am Alten Schloss. Wichtiger: In Zukunft findet die Sommer Szene nur alle zwei Jahre statt. Bick nennt finanzielle Gründe: Musste das Festival vorher mit etwa 130 000 Euro haushalten, so verfügt es durch den Zwei-Jahres-Turnus über ein angespartes Gesamtbudget von rund 190 000 Euro, zu dem die Landeshauptstadt Saarbrücken 52 000 Euro beisteuert. Für Bick bedeutet diese Summe "weniger Kompromisse bei der Programmgestaltung".

Einen Schwerpunkt legt er diesmal auf Akrobatik und Formationen aus den Benelux-Ländern; gleich acht Abende werden von deutschen Gruppen beschlossen, bei denen Bick insbesondere Musiktheater (-Comedy) eingekauft hat. Ungewöhnlich auch, dass die Sommer Szene diesmal schon mittwochs startet und an einem Samstag endet, mit Rücksicht auf das sonntägliche Damensport-Finale. Denn ein Open Air-Festival, weiß Bick, hat zwei Feinde: Regen und eine Fußball-Weltmeisterschaft.

Eröffnung: Mittwoch, 6. Juli, 21.45 Uhr, Schlossplatz Sb: "Don Quixote" (Theater Gajes, Niederlande). Informationen: www.sommerszene.de

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