Die "Frankfurter Rundschau" kommentiert die serbische Erklärung zu Srebrenica:

Die "Frankfurter Rundschau" kommentiert die serbische Erklärung zu Srebrenica:Mit seiner Resolution zu Srebrenica ist Serbien von einer Kriegspartei zur Nation geworden. Der Text ist nicht so klar wie eine Anklageschrift, die Geste nicht so anrührend wie der Kniefall Willy Brandts vor den Opfern des Warschauer Ghettos

Die "Frankfurter Rundschau" kommentiert die serbische Erklärung zu Srebrenica:Mit seiner Resolution zu Srebrenica ist Serbien von einer Kriegspartei zur Nation geworden. Der Text ist nicht so klar wie eine Anklageschrift, die Geste nicht so anrührend wie der Kniefall Willy Brandts vor den Opfern des Warschauer Ghettos. Entscheidend ist aber, dass die Erklärung keine argumentativen Hintertüren offen lässt und dass sie eine Mehrheit gefunden hat.Der "Reutlinger General-Anzeiger" schränkt ein: Die Art und Weise, wie es zur gestrigen Resolution kam, lässt die Vermutung aufkommen, dass sie überhaupt nur mit Blick auf die erhoffte Aufnahme Serbiens in den Status eines EU-Beitrittskandidaten im nächsten Jahr zustande kam. Um diesen Vorwurf zu entkräften, müssen den etwas dürren Worten Taten folgen. Die "Berliner Zeitung" lobt: Die Resolution ist in jeder Hinsicht ein Indikator dafür, wie weit Serbien in der Auseinandersetzung mit den dunklen Kapiteln seiner jüngsten Vergangenheit gekommen ist. Das Dokument signalisiert: Das neue Serbien steht nicht mehr hinter den Mördern. Mit der Resolution ist die ernsthafte Diskussion über Schuld und Verantwortung endlich in der serbischen Gesellschaft angekommen.Die "Leipziger Volkszeitung" meint zur Bankenabgabe: So forsch wie US-Präsident Obama bieten Merkel und Co. der Finanzwelt nicht die Stirn. Wir wollen unser Geld zurück und wir werden es bekommen, so lautete die Kampfansage der Regierung in Washington. Berlin gibt sich viel zu moderat, wenn es mit 1,2 Milliarden Euro jährlich gerade mal ein Achtel der Bankenabgabe in den USA einnehmen will. Die Zeitung "Fränkischer Tag" (Bamberg) schreibt dazu: Noch verwunderlicher ist die Halbherzigkeit, mit der die Bundesregierung zu Werk geht. Pro Jahr soll von den Banken etwas mehr als eine Milliarde Euro eingesammelt werden. Das kann eigentlich nur zweierlei bedeuten. Entweder Berlin glaubt, wir hätten zwischen 50 und 100 Jahren Zeit, um uns für den nächsten Zusammenbruch eines großen Finanziers zu rüsten. Oder man meint es gar nicht richtig ernst mit dem Vorsatz, die Banken merkbar am Risiko ihres Treibens zu beteiligen.

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