Die Dillinger Hütte setzt auf Spezialstähle für Windanlagen

Dillingen. Für den Vorstandschef der Dillinger Hütte, Paul Belche, ist klar: "Wir sind noch nicht durch die Krise durch. Auch 2010 wird ein schwieriges Jahr." Dies sagte Belche unserer Zeitung anlässlich des zweitägigen Stahl-Kolloquiums des Unternehmens, an dem rund 350 Experten aus der ganzen Welt teilnahmen

Dillingen. Für den Vorstandschef der Dillinger Hütte, Paul Belche, ist klar: "Wir sind noch nicht durch die Krise durch. Auch 2010 wird ein schwieriges Jahr." Dies sagte Belche unserer Zeitung anlässlich des zweitägigen Stahl-Kolloquiums des Unternehmens, an dem rund 350 Experten aus der ganzen Welt teilnahmen. Kurzarbeit in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens bleibe "weiter ein Thema bis zum Jahresende", so Bleche. Zur aktuellen Ertragssituation meidet Belche konkrete Aussagen: "Wir haben das Jahr 2009 aber noch nicht abgeschrieben." Die Dillinger Hütte (DH) rechnet trotz der schwierigen Situation der Weltwirtschaft langfristig mit einer starken Nachfrage aus dem Energiesektor, so Belche. Die Dillinger Hütte ist bedeutender Lieferant hochwertiger Grobbleche und weiterverarbeiteter Produkte für die Energie- und Chemiebranche sowie für die Petrochemische Industrie. Die mittlerweile sechste Veranstaltung dieser Reihe war den neuesten Trends und Entwicklungen beim Druckbehälter- und Kesselbau gewidmet. Hier steigen die Anforderungen der Kunden ständig. "Immer exotischere Abmessungen, immer mehr Stähle allergrößter Reinheit und Korrosionsbeständigkeit sowie immer bessere Verarbeitungseigenschaften der Stähle sind die aktuellen Trends", so Belche zur SZ. Eine starke Nachfrage komme in den nächsten Jahren insbesondere aus dem Sektor des Windanlagenbaues. "Hier sind wir mit unseren Spezialstählen besonders für Off-shore-Anlagen gut aufgestellt", so Belche. Nachdem die Hütte bereits Lieferant für die Nordstream-Gaspipeline von Russland nach Greifswald durch die Ostsee ist, erhofft sich der Vorstand auch Aufträge für das Unternehmen für die geplanten Erdgasleitungen Southstream von Russland durchs Schwarze Meer bis Italien und Österreich und das Konkurrenz-Projekt Nabucco vom Kaspischen Meer über die Türkei und Bulgarien bis Wien und weiter nach Westeuropa. Ein wichtiger Markt für Energieanlagen werde auch Brasilien, vor dessen Küste riesige Erdgasvorkommen lagern. Zwar sei Dillingen wegen seiner Spezialisierung nicht so stark vom Konjunktureinbruch betroffen wie die übrige Stahlindustrie mit Rückgängen bis zu 50 Prozent, gleichwohl aber ebenfalls von der Krise erfasst worden. ur

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