Die Besten von der Saar

Saarbrücken · Gestern haben die Preisträger des diesjährigen Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ in der Hochschule für Musik Saar noch einmal ihr Können gezeigt. In Sachen Spieltechnik und Gestaltung kamen bei dem Konzert auch kritische Hörer auf ihre Kosten

Emsiges Treiben herrschte gestern Morgen bereits vor dem Konzert der ersten Preisträger von "Jugend musiziert Saar" in der Hochschule für Musik (HfM): Auf- und Umbauen auf der Bühne, Soundproben vor den Mikrofonen des SR.

Das saarländische Hornquintett, das zur Eröffnung mollige Bläserfanfaren in den vollbesetzten Konzertsaal sendete, habe sich in Mainz qualifiziert, berichtete Bernhard Fromkorth bei seiner Begrüßung. Sogleich ins Auge stach bei den Besten von der Saar, die der Chef des Landeswettbewerbs hier aufs Podium schickte, eine Pianisten-Übermacht, die drei Viertel der Solobeiträge bestritten: Ob nun die Sieger der unteren Altersgruppen, die eifrig Literatur des 20. Jahrhunderts auflegten, oder die sich vorwiegend dem klassisch-romantischen Repertoire widmenden Älteren - in Sachen Spieltechnik und Gestaltung kamen auch kritische Hörer auf ihre Kosten. Aufhorchen ließ vor allem der Beitrag des Losheimer Pianisten Jonas Stark, der bei Noten von Franz Liszt Sternenstaub rieseln und Funken stieben ließ und bereits eine "reife" Leistung zeigte.

Dennoch herrschte Dankbarkeit für instrumentale Abwechslung - wie einen auf der Harfe (Mariam Y. Brehm) gezupften Tango, die Kombination von Akkordeon und Klavier (Daniel Roth, Jonathan Flory), einen leichtfüßigen Pas de Deux von Klarinette und Querflöte (Sophie Kockler, Philipp Schneider) und die "galante" Barockmusik dreier blutjunger Violinisten (Anne Lamar, Rabea Mein, Elisa Walter).

Kräftig durchgepustet wurden die Gehörgänge von zwei Solisten der schlagenden Zunft (Tim Holzwarth, Max Hofmann), deren Beiträge zu suggerieren schienen, ein Drumset funktioniere nur im Fortissimo.

Die positive Wirkung des Musizierens auf Kinder und Jugendliche und des Wettbewerbs Jugend Musiziert im Besonderen pries derweil Kultusminister Ulrich Commerçon, der auch drei Sonderpreise "für herausragende Leistungen in der Solowertung" an Benedikt Rivinius, Jonas Stark und Lisa Saterdag vergeben durfte. Ferner gab es Extrapreise des Saarbrücker Musikhauses Arthur Knopp für das eingangs erwähnte Hornquintett und vom Inner-Wheel-Club Saar für ein Bläserquintett aus Saarbrücken und Neunkirchen, das die festliche Kür der Preisträger angemessen hatte ausklingen lassen.

jumu-saar.privat.t-online.de

jugend-musiziert.org

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