Die berühmte Schlichtung jetzt als Bühnenstück

Stuttgart. Das Studio Theater in Stuttgart fasst gerade mal 58 Sitzplätze - trotzdem wird das Publikum diesmal getrennt wie im Fußballstadion. Schließlich geht es um ein Thema von bundesweitem Interesse: Die Schlichtung zum umstrittenen Milliardenprojekt "Stuttgart 21" ist reif für die Bühne

Stuttgart. Das Studio Theater in Stuttgart fasst gerade mal 58 Sitzplätze - trotzdem wird das Publikum diesmal getrennt wie im Fußballstadion. Schließlich geht es um ein Thema von bundesweitem Interesse: Die Schlichtung zum umstrittenen Milliardenprojekt "Stuttgart 21" ist reif für die Bühne. "Die Schlichtung - Das Musical" beschert dem Kellertheater eine große Aufmerksamkeit. Links von der Bühne sitzen die Gegner, rechts die Befürworter des Tiefbahnhofs."Die räumliche Trennung ist eher als Witz gedacht", räumt Regisseur Christof Küster ein. Ob nun für oder gegen den umstrittenen Tiefbahnhof: Über die karikierten Verhandlungsteilnehmer und ihre Allüren könnten beide Seiten ausnahmsweise gemeinsam lachen. 72 Stunden Schlichtungsgespräche hat Küster in eine 150-minütige Theaterparodie gepresst. Eine Steilvorlage für die Adaption boten etwa die Schachtelsätze der damaligen Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) oder die schwäbische Behäbigkeit von Winfried Kretschmann (Grüne), seit gestern Ministerpräsident des Landes. Sein Vorgänger Stefan Mappus (CDU) fällt vor allem dadurch auf, dass er schweigt. Jeder der sieben Darsteller spielt mehrere Rollen, mancher muss während des Stücks auch die Seite wechseln. Mehr als 90 Prozent der Dialoge sind wortwörtlich von der Schlichtung übernommen. dpa www.studiotheater.de

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