"Die Banken haben aus der Finanzkrise nichts gelernt"

Berlin/Saarbrücken. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) wirft Vorständen deutscher Banken vor, nichts aus der Finanzkrise gelernt zu haben. Auf die Mitarbeiter in den Filialen werde zum Teil noch stärker Druck ausgeübt als vor der Krise. Diese sollten möglichst viele Produkte verkaufen

Berlin/Saarbrücken. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) wirft Vorständen deutscher Banken vor, nichts aus der Finanzkrise gelernt zu haben. Auf die Mitarbeiter in den Filialen werde zum Teil noch stärker Druck ausgeübt als vor der Krise. Diese sollten möglichst viele Produkte verkaufen. "Man hat offenbar nicht verstanden, dass es darum geht, verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen." Zudem dürften aus Renditezielen keine Vorgaben für einzelne Mitarbeiter entstehen. Unterdessen setzt sich nach einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger die Kreditmittelverknappung wegen der Krise fort. Für die nächsten sechs bis zwölf Monate erwarteten die meisten Unternehmen, dass es noch schwieriger wird, Fremd- und Eigenkapital zu beschaffen. Banken gäben nur noch Kredite, wenn ihr Ausfallrisiko überschaubar ist. SPD-Landeschef Heiko Maas wirft den Banken vor, durch ihre Kreditzurückhaltung die Krise künstlich zu verlängern. Die Europäische Zentralbank habe in den letzten Wochen über 400 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von nur einem Prozent zur Verfügung gestellt, damit Banken angeschlagenen Betrieben bei Liquiditätsengpässen helfen können. Jetzt müssten die Banken diese Liquidität im Markt und die günstigen Zinssätze sofort an Kunden weitergeben. ddp/red

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