Pläne für Mörsbach „Die Attraktion mit den Eseln könnte schon dieses Jahr starten“

Mörsbachs Ortsvorsteherin Susanne Murer konkretisiert die Pläne. Und ein Arche-Dorf könnte im Sommer 2019 stehen.

 Esel sind dank ihres gutmütigen Wesens echte Sympathieträger. In Mörsbach sollen sie eine Attraktion werden, indem sie Karren ziehen und Bürgern so als ganz besonderes Fortbewegungsmittel dienen. Die Esel sollen zudem Teil des von Ortsvorsteherin Susanne Murer geplanten „Arche-Dorfes“ werden.

Esel sind dank ihres gutmütigen Wesens echte Sympathieträger. In Mörsbach sollen sie eine Attraktion werden, indem sie Karren ziehen und Bürgern so als ganz besonderes Fortbewegungsmittel dienen. Die Esel sollen zudem Teil des von Ortsvorsteherin Susanne Murer geplanten „Arche-Dorfes“ werden.

Foto: picture alliance / dpa/Swen Pf“rtner

Die Mörsbacher Ortsvorsteherin Susanne Murer ist guter Dinge, dass schon bald die ersten Esel ihren Auftritt als neuer Besuchermagnet in dem Zweibrücker Stadtteil haben werden. „Diese Attraktion könnte schon dieses Jahr starten“, ist sich Murer sicher.

„Wir suchen derzeit Esel und zwar deutschlandweit. Aus dem Ausland wollen wir keine importieren, das wäre zu kompliziert, unter anderem wegen Quarantäne-Vorschriften“, erklärt die Grünen-Politikerin auf Anfrage unserer Zeitung. Bei ihrem Neujahrsempfang in Mörsbach am vergangenen Sonntag hatte die Ortsvorsteherin von ihrem Ziel berichtet, die Esel Karren mit Menschen darauf ziehen zu lassen und so Einwohnern und Besuchern eine besondere Attraktion zu bieten. Ferner hatte Murer erklärt, dass sie ein „Arche-Dorf“ entwickeln möchte, eine Einrichtung, die vom Aussterben bedrohte Tiere hält (wir berichteten am Montag).

Dass ihre Pläne auf Facebook für zum Teil hämische Kommentare gesorgt haben, kann Murer nicht nachvollziehen. Es handle sich um keine Fantasterei. Die Lokalpolitikerin ist davon überzeugt, dass die ersten Esel schon bald durch Mörsbach laufen. „Wir wollen mit zwei Eseln starten – einem Männchen und einem Weibchen. Die Tiere kosten ja Geld, deswegen wollen wir selber in die Zucht einsteigen.“ Zwei Esel seien bereits in der Lage, einen Karren mit zirka vier bis fünf Personen zu ziehen, ohne überfordert zu werden. Natürlich brauche der Führer, der die Esel leite, einen Personenbeförderungsschein, ferner sei eine Versicherung erforderlich. Aber das sei alles machbar. „Diese Bürokratie wird uns vermutlich mehr Arbeit machen als die reine Beschaffung der Tiere“, mutmaßt die Grüne. Die Esel, bekannt als gutmütige Wesen, sollten die Karren nicht im Schweinsgalopp durch den Ort ziehen, es gehe um Gemütlichkeit und Spaß. „Das Thema bei meiner Neujahrsrede war: ,Höher schneller, weiter’ – also das Problem, dass die Menschen heute nicht mehr zur Ruhe kommen.“ Die Esel mit ihrer Geduld und gemächlichen Art könnten zu einer Entschleunigung führen. „Die Kritik auf Facebook sehe ich gelassen, es dürfen ruhig auch Witze darüber gemacht werden, das ist nicht schlimm“, sagt Murer. Es sei nur unschön, wenn die Kritik unter die Gürtellinie ziele.

Das Vorhaben mit den Eseln sei übrigens eingebettet in das übergeordnete Projekt „Arche-Dorf“. Sie habe bereits mit Hans-Jürgen Hesse, der in Steinlah bei Salzgitter mit anderen Höfen 2009 das 1. „Arche-Dorf“ bundesweit eröffnete, gesprochen. Von daher sei ihr bekannt, dass Mörsbach jede Menge Formalien zu beachten hat. Murer: „Wir müssen zuerst einen Verein gründen. Dann muss dieser Verein mindestens ein halbes Jahr existieren, ehe man die Anerkennung als ,Arche-Dorf’ bekommt. In dem ,Arche-Dorf’ müssen dann mindestens zwei vom Aussterben bedrohte Tierarten gehalten werden. Es dürfen dann auch andere Tiere, die nicht vom Aussterben bedroht sind, dazu genommen werden, nicht alle Tiere dort müssen vom Aussterben bedroht sein.“ Daher müssten die geplanten Esel nicht zwangsläufig aus einer bedrohten Rasse stammen, etwa wie die „Poitou-Esel“, eine Rasse mit langem, zotteligem Fell.

Eine weitere Vorgabe für das „Arche-Dorf“ sei, dass mindestens vier Höfe als Kooperationspartner mitmachen, so dass alles etwas breiter aufgestellt ist. Murer weist daraufhin, dass sie „bereits zwei Zusagen von Höfen in Mörsbach“ hat, mit weiteren Höfen liefen noch Gespräch. „Wenn wir nicht zeitnah vier Höfe finden, können wir notfalls das Ganze unter dem Titel ,Arche-Höfe starten, ehe wir ein ,Arche-Dorf’ werden“, sagt sie. Natürlich sei auch der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. „Je nachdem, welche Tiere gehalten werden, kostet das schon einiges an Geld, ich schätze, dass für die Tiere, Reklame-Schilder und Werbung ein mittlerer fünfstelliger Betrag anfallen wird.“ Murer hofft deshalb auf Sponsoren. Mit den Vertretern der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen), die für das Projekt „Arche-Dorf“ verantwortlich zeichnen, müssten noch Detail-Gespräche geführt werden. Bei allen bürokratischen Hürden ist sich Murer sicher, dass das „Arche-Dorf“ in Mörsbach schon im Sommer kommenden Jahres eröffnen könnte.

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