Apotheke Engel Bieskastel Die Apotheke Engel in Blieskastel geht mit verstärktem Team ins neue Jahr 2018

Die Apotheke Engel hat ihr Team verstärkt und mit Romeo Doksani einen neuen Apotheker eingestellt.

 Die Apotheke Engel in der Bliestalstraße

Die Apotheke Engel in der Bliestalstraße

Foto: Oliver Morguet

Romeo Doksani ist Albaner und stammt aus einer Apothekerfamilie. Er spricht gut Deutsch, denn er hat in Deutschland, in Saarbrücken, studiert und ist mit Leib und Seele Offizin-Apotheker. An seinem Beruf liebt er vor allem den Kontakt mit den Kunden, die er stets kompetent und umfassend beraten will“, fasst Inhaber Christian Engel zusammen. Er ist sehr froh, dass er die Stelle mit einem Mann besetzen konnte. „Männer sind im Apothekerberuf Mangelware, rund 70 Prozent, eher mehr, sind Frauen“, berichtet er.

„Das liegt wohl daran, dass immer mehr junge Menschen erst nach dem Abitur überlegen, welcher Beruf für sie in Frage kommt, und weil unter den Einserabiturienten mehr weibliche als männliche Bewerber sind, studieren deutlich mehr Frauen Pharmazie als Männer. Gleiches gelte übrigens auch für Medizin.“ Für die Apotheken bringe dies aber Nachteile: Spätestens Mitte 30 keimt bei vielen Frauen der Kinderwunsch auf. Oft folgt dann noch ein zweites Mal Nachwuchs, und danach stehen sie höchstens noch für eine Teilzeitstelle zur Verfügung. „Das heißt, als Inhaber brauche ich dann anstatt einer Vollzeit- drei bis vier Teilzeitkräfte und die gibt der Arbeitsmarkt nicht her.“

Männliche Apotheker bewerben sich auch eher für Jobs in der Pharmaindustrie oder in Krankenhausapotheken, als in einer Offizin-Apotheke. Das erkläre auch, warum so viele selbständige Apotheker keinen Nachfolger finden, wenn sie in Rente gehen und ihre Apotheke verkaufen wollen. Aktuell sei die Situation so, dass Apotheken händeringend Apotheker suchen und sich paradoxerweise die Apotheken bei den arbeitsuchenden Apothekern bewerben müssen, denn die haben die freie Auswahl. Froh ist Christian Engel darüber dass ausländische Apotheker Deutschland als attraktiven Arbeitsmarkt entdecken. Er bietet daher zum Beispiel syrischen Apothekern an, bei ihm die erforderliche Anerkennung ihrer Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Seiner Einschätzung nach ist allerdings Besserung erst dann in Sicht, wenn die Politik die Zahl der Pharmazie-Studienplätze erhöhe. Und dann würde er noch für Männerquote plädieren, mit einem nach Geschlecht gestaffelten Numerus clausus.

Abgesehen von diesem Personalproblem müssten heute Apotheken im Spannungsfeld des deregulierten Marktes bestehen: Die Krankenkassen gäben die Preise vor, und die Versandapotheken aus dem Ausland erhöhen den Druck, da sie den Wettbewerbsvorteil haben, die Zuzahlung selbst bestimmen zu können. Christian Engel, dessen Apotheke von Dauerarzneien lebt, die die Patienten regelmäßig einnehmen müssen, ist in Sorge darüber, ob diese Kunden ihm auch weiter die Treue halten.

Die Wettbewerbsvorteile der Versandapotheken versucht er durch eine hohe Beratungsqualität auszugleichen. Hinzu kommt ein kostenloser Lieferservice, für Medikamente, die nicht vorrätig sind, und das nicht nur für Blieskastel, sondern auch für Patienten in Kirkel-Neuhäusel, der Gemeinde Gersheim und den Mandelbachtaler Ortsteile Ommersheim, Ormesheim, Bebelsheim, Wittersheim und Erfweiler-Ehlingen.

 Christian Engel (links) mit seinem neuen Apotheker Romeo Doksani.

Christian Engel (links) mit seinem neuen Apotheker Romeo Doksani.

Foto: Oliver Morguet

Gestiegene Ansprüche an die Qualität wie die permanente Kontrolle der Lagertemperatur und gegebenenfalls Kühlung, Plausibilitätsprüfungen und die Protokollierung bei der Herstellung von Rezepturen sowie die dazu erforderliche Software, die auch wieder Geld koste, belasteten die Apotheken finanziell außerdem. Um mit der Zeit zu gehen, betreibt Christian Engel eine eigene Versandapotheke unter www.123butterfly.de und Rezepte und Medikamente können per WhatsApp vorbestellt werden. om

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