Deutschland in guter Verfassung

Berlin. Die Debatte über den Spielraum für Lohnerhöhungen im neuen Jahr gewinnt an Fahrt. Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft mahnten zu Besonnenheit. Auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute warnten vor zu hohen Tarifabschlüssen. Dagegen hatte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, einen "spürbaren Anstieg" der Löhne verlangt

Berlin. Die Debatte über den Spielraum für Lohnerhöhungen im neuen Jahr gewinnt an Fahrt. Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft mahnten zu Besonnenheit. Auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute warnten vor zu hohen Tarifabschlüssen. Dagegen hatte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, einen "spürbaren Anstieg" der Löhne verlangt.Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt warb für "flexible und produktivitätsorientierte Tarifabschlüsse". Dabei müsse die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Branchen berücksichtigt werden. Auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, warnte vor zu umfangreichen Lohnerhöhungen im neuen Jahr. Er sagte: "Dort, wo es wieder gut läuft, wird es zweifellos auch wieder mehr Geld geben." Man dürfe jedoch "das Augenmaß nicht verlieren". Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, sagte: "Bei aller Freude über den Aufschwung sollten wir nicht übermütig werden." Es gebe "immer noch etliche Branchen und Betriebe, denen es nach wie vor nicht gut geht".

Die Bürger und die Wirtschaft können nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) mit Zuversicht in das Jahr 2011 blicken. Im vergangenen Jahr habe Deutschland "den Weg aus der Krise gefunden" und den "Grundstein für ein nachhaltiges Wachstum gelegt", sagte Brüderle.

Nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) wird Deutschland in der EU über Jahre hinaus eine besonders starke Wettbewerbsposition einnehmen. Die robuste Wirtschaftskraft Deutschlands zeige sich im derzeitigen Wachstumsschub, sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel. Der Abstand zu anderen Ländern vergrößere sich weiter. dapd/dpa

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