Deutscher Kulturrat: 2014 war durchwachsen für die Künste

Berlin · Mehr Geld, aber zu wenig kulturfreundliche Gesetze: Der Deutsche Kulturrat hat für 2014 eine gemischte Bilanz gezogen. Seit einigen Jahren werde die Qualität der Bundeskulturpolitik mit der Erhöhung des Kulturetats gleichgesetzt, erklärte Geschäftsführer Olaf Zimmermann gestern.

"Das ist falsch, denn der Kulturetat ist nur einer der Gradmesser für eine erfolgreiche Bundeskulturpolitik." Mindestens ebenso wichtig sei das Verabschieden von kulturfreundlichen Gesetzen. Sozialministerin Andrea Nahles (SPD ) habe bei der Reform der Künstlersozialversicherung vorgelegt. Weitere Vorhaben müssten 2015 unbedingt folgen, mahnte Zimmermann.

Weiter kritisch sieht der Kulturrat das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP). Damit solle die sich seit Jahrzehnten ausbreitende "radikale Philosophie" international verbindlich gemacht werden, monierte der Verband. Ebenfalls auf der Liste für 2015: der Länderfinanzausgleich , das Urheberrecht , die digitale Agenda, kulturelle Bildung sowie die Bewertung der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.

Als positiv verbucht der Dachverband für 2014 das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, das zum 1. Januar 2015 die Arbeit in Magdeburg aufnimmt. Es soll NS-Raubkunst schneller ermitteln. Die deutschen Kultureinrichtungen können 2015 mit 118 Millionen Euro zusätzlich rechnen; insgesamt wurde der Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU ) auf 1,34 Milliarden Euro aufgestockt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort