Deutsche Wirtschaft schiebt Konjunktur im Euroraum an

Wiesbaden/Straßburg · Mit Deutschland an der Spitze ist die Wirtschaft im Euroraum auf Wachstumskurs. Das sagt die EU-Kommission voraus. Doch Millionen Menschen haben keinen Job.

Europas Konjunkturmotor Deutschland kommt 2014 stärker in Fahrt. Nach dem Mini-Wachstum 2013 erwartet die EU-Kommission ein Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,8 Prozent im laufenden und 2,0 Prozent im kommenden Jahr. Das Wachstum werde vor allem von der Binnennachfrage getrieben, teilte EU-Währungskommissar Olli Rehn gestern in seinem neuen Konjunkturgutachten mit.

Getrieben von der größten Volkswirtschaft der Eurozone wird nach der Prognose auch die Konjunktur im Euroraum nach Jahren der Krise langsam in Schwung kommen. Die Wirtschaft in den 18 Euro-Staaten wird 2014 um 1,2 Prozent und 2015 um 1,8 Prozent wachsen, sagte Rehn. "Der Aufschwung bleibt moderat und ist immer noch anfällig." 2013 war die Euro-Wirtschaft um 0,4 Prozent geschrumpft. Immerhin dürfte Griechenland nach Jahren der Krise nach Einschätzung der EU-Kommission schon 2014 die Trendwende schaffen: In diesem Jahr traut Brüssel dem Mittelmeerstaat 0,6 Prozent Wachstum zu, 2015 dann ein Plus von 2,9 Prozent. Rehn forderte angesichts hoher Schulden die Mitgliedstaaten auf, auf Reformkurs zu bleiben, um den Aufschwung zu stärken und mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

In Deutschland ist die Staatsverschuldung 2013 mit 79,6 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung ebenfalls hoch. Doch der Berg wird - ein wenig - kleiner. Im vergangenen Jahr bescherten Rekordbeschäftigung und Konjunkturerholung den öffentlichen Kassen das zweite kleine Haushaltsplus in Folge. Überschüsse wiesen Sozialkassen und Gemeinden auf, während Bund und Länder ihre Defizite halbierten, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Insgesamt wurden 1223,4 Milliarden Euro in die Staatskassen gespült. Damit übertrafen die Einnahmen die Ausgaben um rund 0,3 Milliarden Euro.

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